Fachmagazin
Alles unter Kontrolle - Test Handsender Robbe/Futaba T10J
Robbe/Futaba präsentieren mit der neuen T10J das Spitzenmodell ihrer S-FHSS Handsenderbaureihe. Die T10J biete viel zu einem erstaunlichen Kurs. Wir haben uns natürlich diesen Interessanten Sender für Euch angesehen und Berichten darüber was das System zu leisten im Stande ist.
Robbe/Futaba hat mit der TxJ-Senderbaureihe einige Handsender für preisbewusste Kunden in seinem Programm. Diese Senderreihe unterstützen ausschließlich das Futaba Sendeprotokoll S-FHSS. Robbe/Futaba hat zwei unterschiedliche 2.4 GHz Sendeprotokolle entwickelt und bietet diese in verschiedenen Senderklassen an.
Beide 2.4 GHz System (FASST, bzw. FASSTest und S-FHSS, bzw. T-FHSS) entsprechend natürlich den aktuellen und künftigen Richtlinien für die Nutzung des 2.4 GHz Bandes in Europa. Und beide Systeme stellen eine absolut verlässliche Verbindung zwischen Sender und Modell sicher. Einen Qualitätsunterschied in Bezug auf die Verlässlichkeit der Verbindung gibt es aus meiner Sicht nicht. Leider sind die beiden Protokolle nicht miteinander kompatibel. Ein FASST oder FASSTest Empfänger kann nicht an einem Sender der T6J, T8J und T10J Baureihe betrieben werden.
Lediglich die im oberen Preissegment angesiedelten Sender wie die T14SG, und T18, bzw. die FX22 und FX32 unterstützen beide Protokollstandards.
Der neue 10 Kanal Handsender T10J unterstütz neben dem S-FHSS Protokoll auch das neue T-FHSS Protokoll. Das neue Übertragungsverfahren T-FHSS verfügt nun auch über Telemetrie um Informationen bezüglich Spannung von Akkus, Stromverbrauch, Drehzahl etc. vom Modell an den Sender zu Übertragen. Die Telemetrie Werte können dann auf dem Display des Senders angezeigt werden, bzw. dieses auch via Sprachausgabe an einen Ohrhörer ausgegeben werden oder einen Alarm dem Piloten signalisieren. Dafür steht neben dem eingebauten Beeper und der Sprachausgabe auch ein Vibrationsalarm zur Verfügung. Mit dieser Ausstattung spielt die neue T10J in der Liga der top Mittelklasse Handsender.
Für den wirklich sehr attraktiven Preis von € 379,- (UVP) erhält der Kunde den Sender mit dem passenden Empfänger R3008SB, Ladegerät, Schalterkabel und 5 Zellen 2000 mAh NiMH Senderakku. Damit kann es eigentlich sofort losgehen. Ein Senderriemen ist nicht im Lieferumfang vorhanden und muss gesondert erworben werden, wenn man diesen benötigt.
Der R3008SB ist wie seine FASST Brüder mit S-BUS, bzw. S-BUS2 ausgestattet. Bis zu acht normale Servos können direkt in den Empfänger eingesteckt werden. Wer mehr Servos benötigt muss den S-BUS verwenden. Für die Telemetrie können alle bei Robbe/Futaba angebotenen Sensoren verwendet werden. Das gilt natürlich ebenso für die Sensoren der diversen Fremdanbieter die S-BUS2 kompatibel sind.
Hardware
Nimmt man den neuen Sender in die Hand fällt einem das Futaba typische Design sofort auf. Das wertige Kunststoffgehäuse lässt sich auch von kleineren Händen sehr gut fassen und bedienen. Mit einem Gewicht von ca. 750gramm ist sie nicht schwer und kann längere Zeit problemlos auch ohne Senderriemen getragen werden! Die gefälligen Optiken mit dem zentralen Display wirken sehr aufgeräumt. Mit einer Auflösung von 128 x 64 Pixel ist das LCD Display in der Lage die notwendigen Informationen sauber darzustellen. Die Größe von 34 mm x 65 mm ist dabei Handsender typisch und ausreichend. Das Display ist dank der Hintergrundbeleuchtung auch unter schwierigen Lichtbedingungen sehr gut lesbar.
Auffällig ist die glänzend verchromte Kunststoffplatte rund um die Knüppelaggregate. Diese gibt dem Sender ein sehr edles Aussehen. Allerdings ist darauf auch jeder Fingerabdruck zu sehen.
Die mit guten Industriepotentiometern ausgestatteten Aggregate selber haben die bekannt gute Futaba Qualität. Sie sind präzise, spielfrei und nach den Wünschen und belangen des Piloten in der Federhärte voll einstellbar. Um die Ratsche von einem zum anderen Aggregat zu tauschen oder die Federvorspannung der Knüppel zu verändern muss das Gehäuse mit vier Schrauben einfach geöffnet werden. Dieser Arbeitsschritt ist aber in der Regel nur einmal notwendig. Der Sender selber wird im Mode 2 geliefert, also Ratsche auf der linken Seite. Der Steuermode 3 und 4 wird dann einfach in der Software eingestellt.
Die Knüppel laufen sehr sauber, sind höhenverstellbar und machen einen absolut robusten Eindruck. Die Trimmung erfolgt mit Hilfe der elektronischen Tastern. Die Trimmschalter sind neben, bzw. Unterhalb der jeweiligen Knüppel, da wo sie auch hingehören. Der Ein/Aus Schalter befindet sich genau in der Mitte zwischen den beiden Aggregaten, relativ dicht an den Trimmtastern. Wer unvorsichtig ist, könnte versehentlich den Sender beim trimmen abschalten. Gut das der Schalter relativ schwergängig ist, so dass die Gefahr eher gering ist.
Neben den beiden Knüppelaggregaten finden sich insgesamt 8 Schalter ein Drehgeber und zwei Trimmgeber zur Bedienung der einzelnen Funktionen am Sender. Die Schalter sind je zu Gruppen von vier rechts und links vorne am Gehäuse montiert. Die Tatsache, dass insgesamt fünf Zweiwegeschalter zwei Dreiwegeschalter und ein Tastschalter eingebaut werden hat mir sehr gut gefallen!
An vielen Hand- und Pultsendern ist für meinen Geschmack die Zahl der Dreiwegeschalter zu hoch. Meist möchte ich pro Schalter immer nur eine Funktion umschalten und dazu eigenen sich Zweiwegeschalter besser als Dreiwegeschalter.
Die Bedienung und Programmierung des Senders erfolgt über drei Tasten und einen 3D Joystick. Eine gute und einfach handzuhabende Technik. Vor allem Piloten mit größeren Händen, die mit der Bedienung der sonst so beliebten Cap Touch Felder vieler moderner Sender doch häufig ihre Probleme haben, werden dieses Bedienelement sehr schätzen.
Auf der Rückseite findet sich die Klappe für den Akku. Will man das Gehäuse öffnen muss zuerst der Akku entfernt werden. Das ist eine Sache von Sekunden.
Eine SD Karte, bzw. einen SD Kartenslot oder eine USB Buchse sucht man an der T10J leider vergebens. Die programmierten Modelle lassen sich also nicht so einfach sichern, Telemetrie Daten können nicht aufgezeichnet werden und auch Updates der Firmware sind daher nicht so einfach möglich. Gerade das nachträgliche Auswerten von Telemetrie Daten halte ich für ein wichtiges und interessantes Thema um das Modell zu optimieren.
Auffällig ist das die T10J keine Antenne hat. Im Sender selber wurde zwei innovative Patch Antenne verbaut, die eine verbesserte Ausleuchtung des Flugsektors bewirkt. Eine normale Dipol Antenne, wie sie heute noch oft an unseren Sender verbaut ist, hat eine bestimmte Abstrahlcharakteristik, die dazu führt das in zwei Richtungen eine solche Antenne faktisch fast kein Signal abstrahlt. Darum darf die Antennenspitze einer Dipolantenne nie auf das Modell zeigen. Dieses Problem existiert bei einer Patchantenne nicht. Allerdings bringt eine Patchantenne minimale Reichweiten einbußen. Die erzielbaren Reichweiten sind aber immer noch bedeutend höher, als die Entfernung die man mit einem Modell fliegen kann ohne es aus den Augen zu verlieren. Ich konnte im Rahmen dieses Tests keinerlei Reichweitenprobleme mit der T10J feststellen. Auch Failsafe Situation traten zu keinem Zeitpunkt auf.
Der 6 Volt NiMH Akku erlaubt erstaunliche Betriebszeiten. Bis zu 9 Stunden konnte ich den Sender betreiben ohne nachladen zu müssen. Das reicht ganz locker für ein sehr ausgiebiges Flugwochenende. Es besteht auch die Möglichkeit Senderakkus anderer Technologie zu verwenden. 2s LiFe oder auch nur 4 Zellen NiMH sind möglich. Die entsprechende Alarmspannung für die verschiedenen Akkutypen kann in der Software des Senders eingestellt werden.
Software
Die Sendersoftware ist sehr Futaba typisch und 3-stufig aufgebaut. Jeder der bereits einen Futaba Sender sein eigen nennt wird hier sich schnell zurecht finden. Die gute deutschsprachige Anleitung von Robbe hilft gerade bei den ersten Schritten enorm. Sie ist logisch aufgebaut und erlaubt ein schnelles und erfolgreiches programmieren des Senders. Gleiches gilt für die Bedienung und Programmierung der Telemetrie und die Konfiguration der verschiedenen Sensoren
Der Sender bringt vorbereitet Konfigurationen für Flächenmotormodelle, Segelflugmodelle, Multicopter und Helikopter. In jedem dieser Programme sind die notwendigen Mischer für die jeweilige Modellkategorie vorhanden. Bei den Segelflugmodellen sind alle erdenklichen Flächenkonfigurationen mit bis zu 6 Klappen und die diversen Leitwerkstypen bereits vorbereitet. Bei Motormodellen können bis zu 4 Klappen in den Tragflächen konfiguriert werden.
Gleiches gilt für die Helikopter. Insgesamt 8 unterschiedliche Taumelscheibenkonfigurationen sind vorbereitet, was die Programmierung enorm erleichtert. Hier bleiben absolut keine Wünsche offen. Schön ist der Pre-Set für Multicopter, da bei den meisten Sendern die Modelle über die Flächenmodelle konfiguriert werden müssen.
Im Helibereich stehen 5 Flugphasen, und im Segelflugbereich stehen 3 Flugphasen zur Verfügung. Das ist für die allermeisten Anwendungen vollkommen ausreichend.
Natürlich werden die Menüs des Senders je nach gewähltem Modelltyp angepasst, so dass nur die für das Modell relevanten Menüpunkte, bzw. die jeweils vorbereiteten Mischer sichtbar sind. Das vereinfacht die Programmierung und erhöht die Benutzerfreundlichkeit. Gerade für die Segelflugmodelle sind alle nur erdenklichen Flächenmischer bereits vorbereitet und müssen für die Programmierung nur parametrisiert werden. Auch für die Hubschrauber und Motormodelle sind alle notwendigen Mischer vorbereitet. Wem das noch nicht ausreicht, kann über sechs weitere frei programmierbare Mischer seinen Modellsetup verändern. Die Möglichkeiten sind damit fast unendlich groß.
Die Telemetrie unterstützt bis zu 32 Sensoren die über den S-BUS2 an den Empfänger angeschlossen werden. Es können alle Futaba Sensoren aus dem Lieferprogramm von Robbe verwendet werden die auch bei den FASSTest Sendern genutzt werden. Entsprechend der Futaba Logik können die diversen Sensoren frei den einzelnen Telemetrieslot zugeordnet werden.
Für den S-BUS Betrieb können die Servos direkt am Sender programmiert werden. Dazu steht auf der Rückseite der S-BUS Anschluss zur Verfügung mit dessen Hilfe jedes Servo ganz frei programmiert werden kann. Oder die Telemetrie Sensoren den einzelnen Slots zugeordnet werden.
Die Verfügbarkeit des sehr innovativen S-BUS Systems gibt den Futaba Sendern ein Alleinstellungsmerkmal. Nicht nur das die Verkabelung im Modell deutlich vereinfacht wird. Auch die Programmierbarkeit der Servos in Laufrichtung, Ausschlag, Geschwindigkeit etc. erhöhen den Komfort und ermöglichen eine sichere und einfache Programmierung komplexer Modelle.
Wie bei modernen Sendern üblich, kann auch bei der T10J die Belegung aller Schalter und Geber vollkommen frei programmiert werden. Daher sind die Schalter nach den Wünschen oder den Gewohnheiten so zu belegen wie man es persönlich benötigt. Einzig die Zuordnung der Knüppelaggregate zu den Kanälen 1 bis 4 ist fest vorgegeben.
Mit der Robbe/Futaba T10J lassen sich alle Modelle mit bis zu 10 Kanälen wirklich sehr gut und einfach programmieren. Die Software ist sehr flexibel und ermöglicht eine Programmierung ganz nach den Wünschen des Piloten, egal ob Helikopter, Flächenmodell oder Multicopter. Die Menüführung ist sehr klar und deutlich und die Programmierung absolut logisch und durchgängig. Wer das Bedienkonzept verstanden hat kommt schon nach kurzer Zeit ganz ohne Handbuch zurecht. Robbe hat zur T10J ein exzellentes Handbuch entwickelt, dass schnell und prägnant die diversen Menüpunkte in der Funktion und Programmierung erklärt.
Telemetrie
Futaba hat mit seinem neuen Übertragungsprotokoll die Welt der Telemetrie für das FHSS System eröffnet. Die Implementierung und Programmierung ist ähnlich realisiert wie bei den FAAST Brüdern. Die Sensoren werden über den S-BUS 2 am Empfänger angeschlossen und programmiert. Im Sender kann dann die Einstellung und Ausgabe der Telemetrie Werte, die Zuordnung der Schalter um Telemetrie Daten anzusagen oder die Ausgabe von Alarmwerten frei programmiert werden. Die Möglichkeit der Sprachausgabe macht die Telemetrie besonders interessant. Wer kann schon während des Fluges laufend auf das Display schauen. Die Ansage der verschiedenen Werte kann einem Schalter zugeordnet werden. Jeder einzelne Wert kann so gezielt ausgegeben werden, den man gerade wissen möchte.
Neben der Sprachausgabe verfügt der Sender noch über den eingebauten Beeper und einen Vibrationsalarm der ebenfalls frei bestimmten Alarmereignissen zugeordnet werden kann. So kann auch ohne Sprachausgabe die Telemetrie für Alarmausgaben verwendet werden.
Übertragungsprotokolle
Wie schon erwähnt setzt Robbe/Futaba auf zwei unterschiedliche Übertragungsverfahren bei seinen Fernsteuerungen. Die hochpreisigen Hand und Pultsender verwenden das Übertragungssystem FAAST, bzw. FASSTest für Telemetrie. Wobei die hochpreisigen Modelle neben FASST auch das S-FHSS System unterstützen. Die Einsteiger- und midrange Sender aus dem Hause Robbe/Futaba setzten ausschließlich auf das S-FHSS, bzw. T-FHSS Protokoll.
Das FHSS Protokoll entspricht in der Funktion den aktuellen und künftigen Europäischen Normen. Es kann bislang maximal 10 Kanäle übertragen. Mit Einführung des T-FHSS ist dieses Übertragungsprotokoll nun auch Telemetrie fähig. S-FHSS und T-FHSS sind aber nicht kompatibel. Ein T-FHSS Empfänger daher kann nicht mit einem einfachen S-FHSS Sender betrieben werden. Qualitative Unterschiede der beiden Übertragungssysteme im Sinne von Übertragungssicherheit und Reichweite waren bei den beiden Futaba Protokollen in unserem Test nicht wirklich auszumachen.
Die 2.4 GHz Übertragungstechnik beherrschen heute alle Hersteller von RC-Fernsteuerungen und die Unterschiede für den Anwender sind nicht wirklich entscheidend.
Das FHSS System zeichnet sich durch eine besonders geringe Latenz aus, also den Zeitverzug von der Bedienung des Steuerknüppels bis zur Bewegung des Servos. Aus diesem Grund ist das S-FHSS System bei den 3D Wettberwerbs- und Show Helipiloten so beliebt.
Um es gleich klarzustellen: Alle 2.4 GHz System haben gegenüber der alten 35 MHz Technik eine sehr geringe Latenz. Unter den 2.4 GHz System ist FHSS aber eines der schnellsten. Für den nicht Wettbewerbspiloten Piloten sind diese Unterschiede aber absolut nicht spürbar und sollten daher auch kein echtes Entscheidungskriterium sein. Es gilt: Die 2.4 GHz Übertragungssysteme der etablierten Hersteller funktionieren einwandfrei sind betriebssicher und haben ein geringe Latenz.
Wer mit 10 Kanälen auskommt, Telemetrie wünscht und die Vorzüge von S-BUS und S-BUS2 nicht missen will, der liegt mit T-FHSS absolut richtig.
FHSS bietet noch einen weiteren Vorteil. Die Robbe FTR (Futaba Transmitter Ready) Modelle oder die BTF Helikopter wie der T-REX 150 oder der CP 120 von Robbe setzten auf das S-FHSS Protokoll. Wer sich also für diese Modelle interessiert liegt mit der T10J ebenfalls genau richtig, denn der Sender kann direkt an diese Modelle gebunden werden.
Fazit
Robbe/Futaba hat mit der T10J einen wirklich leistungsstarken Handsender zu einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis auf den Markt gebracht. Im Bereich bis zu 10 Kanälen ist die T10J ein wirklich heißer Kandidat, für alle die auf der Suche nach einem neuen Sender sind. Darüber hinaus können die FTR Modelle aus dem Hause Robbe direkt an den Sender gebunden werden. Robuste Hardware, ausgezeichnete Programmierbarkeit, Sprachausgabe, Telemetrie sind die Zutaten für einen klasse Handsender.
-> Link zur Robbe/Futaba T10J auf der Seite von Robbe Modellsport
Technische Daten:Übertragungssystem: T-FHSS / S-FHSS Lieferumfang: 1 Sender T10J 2,4 GHz T/S-FHSS
Wo kaufen?Bezug: Fachhandel
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+sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis
-Kein Senderriemen im Lieferumfang Kontaktdaten des Herstellers:robbe Modellsport |
Robbe/Futaba präsentieren mit der neuen T10J das Spitzenmodell ihrer S-FHSS Handsenderbaureihe. Die T10J biete viel zu einem erstaunlichen Kurs. Wir haben uns natürlich diesen Interessanten Sender für Euch angesehen und Berichten darüber was das System zu leisten im Stande ist.