Fachmagazin
Pultsender - Im Test die Spektrum DX18T von Horizon Hobby
Im Zuge der Umstellung auf die neue Sendergeneration mit Sprachausgabe, hat Horizon Hobby seinen Pultsender DX10T deutlich überarbeitet und bringt diese unter der Bezeichnung DX18T auf dem Markt. Was der Pultsender alles kann wollten wir wissen und berichten Euch.
Wer einen Spektrum Sender fliegen möchte, aber aus persönlicher Gewohnheit einen Pultsender mag, der hatte bislang zwei Alternativen. Entweder auf einen der verfügbaren Spektrum Handsender aus dem Programm von Horizon Hobby in ein Pult stecken, mit der Einschränkung wie seitliche Geber nicht mehr optimal erreichen zu können, oder er greift auf das für den Europäischen Markt entwickelte T Modell DX10T zurück.
Der neuste Sprössling der Spektrum DSXM Sender ist die DX18T. Die Zahl im Namen verrät schon, dass der Sender insgesamt 18 vollwertige Kanäle mit Hilfe des X-Plus Moduls hat. Somit ist die DX18T die Pultsendervariante des bekannten DX18G2 Handsenders.
Zum Preis von € 749,99 UVP erhält der Kunde den Sender mit Kreuzgurt, das notwendige Ladegerät für den Sender Akku, eine 1GB SD Karte, sowie einem 10 Kanal Empfänger AR10000 mit zwei Satelliten.
Der Spektrum Pultsender hat nun auch die Features der aktuellen Spektrum Handsender erhalten. Dazu gehört im Wesentlichen die Sprachausgabe der Telemetrie Daten und Flugphasen und das kabellose Lehrer-Schüler System. Zudem hat dieser Sender die volle Modellkompatibilität zu den Spektrum Sendern DX6, DX9 und DX18 und DX10T. Bereits programmierte Modelle auf einem dieser Sender können einfach auf die DX18T importiert werden, bzw. können von der DX18T in einem der Handsender verwendet werden. Eine Einschränkung liegt natürlich in der Anzahl der verfügbaren Kanäle bei den kleineren Handsendern. Darüber hinaus sollten beim Pultsender die verwendeten Schalter überprüft und unter Umständen den persönlichen Gewohnheiten angepasst werden.
Hardware
Das Gehäusedesign der DX18T basiert eindeutig auf dem Vorgänger DX10T, das lässt sich schon am Gehäuse selbst erkennen. Denn rechts in der Ecke ist der Schriftzug DX10T erhaben im Gehäuse des Senders zu lesen. Horizon Hobby hat keine neue Gussform angefertigt, bzw. es werden noch vorhandene Bestände des Gehäuses verwendet. Ein kleines Schmunzeln konnte ich mir darüber nicht verkneifen, aber es gab auch keine Gründe das sehr bewährte Gehäusekonzept der DX10T zu ändern.
Auch die Knüppelaggregate des Vorgängers finden bei der DX18T weiter Verwendung. Das ist auch gut so, denn diese konnten schon in der DX10T überzeugen. Serienmäßig werden die Aggregate mit jeweils zwei Knüppeltastern geliefert, denen man ganz fein verschiedene Funktionen bei der Steuerung oder Programmierung zuweisen kann. So können maximal 4 Taster Funktionen frei zugeordnet werden. Wer lieber Schalter statt Taster an den Knüppelsticks hat, kann entsprechende Sticks im Zubehör erwerben. Die Knüppelanordnung hat Spektrum bewusst anders gewählt, als man es von den meisten Pultsendern am Markt kennt. Um eine entsprechende Handauflage zu gewährleisten und dennoch ein kompaktes Gehäuse zu ermöglichen, sind die beiden Knüppelaggregate etwas zur Mitte hin gewandert. Das ermöglicht eine entspannte Auflage der Handballen ohne zusätzliches Pult. Je nachdem wie man die Knüppel jedoch in den Fingern hält, können sich diese bei extremen Steuerstellungen in der Mitte leicht berühren. Aber auch nur dann, wenn man den Knüppel fast umgreift. Ich persönlich hatte dieses Problem aber nie. Mit gefällt das kompakte Design des Senders und habe dennoch vollwertige Handauflagen.
Die Trimmtaster sind wie gewohnt direkt neben bzw. unterhalb der Knüppelaggregate montiert, genau da wo man sie erwartet und wo sie auch hingehören. Der Umbau der Ratsche für die verschiedenen Flugmodi erfolgt von außen und ist binnen weniger Minute erledigt. Der Gas/Pitch Hebel kann dabei mit oder ohne Rasterung eigestellt werden.
Unter den Handauflagen finden sich je zwei kleine Fächer, in denen die Ladebuchse für den 2500 mAh großen LiPo Akku und der SD Kartenslot zu finden ist. Hier ist Platz für etwas Kleinzeug, wie Bindestecker oder ein kleines Tuch zur Displayreinigung. Die Inbus-Schlüssel zum Einstellen der Feder und Ratschen härte sind ebenfalls dort untergebracht. Die Ladeelektronik des Sender Akkus ist im Sender, bzw. dem Akku integriert. Zum Laden wir daher ein simples Stecker Netzteil mit einer festen Versorgungsspannung von 14 Volt benötigt.
Wie schon am Vorgänger können die beiden Schalterpanele rechts und links in der Neigung verstellt werden. So kann sich jeder für sich die Neigung der Schalter nach seinem Geschmack einstellen – praktisch. Auch können die Schalterblöcke gegen andere Konfigurationen getauscht werden. Dazu bietet Horizon Hobby insgesamt sechs unterschiedliche Module an, die über unterschiedliche Schalterkonfigurationen verfügen. Diese werden einfach komplett getauscht. Mir gefallen aber die im Lieferumfang enthaltenen Module. Dort finden sich insgesamt sechs 2-Wegeschalter und vier 3-Wegeschalter. Zudem sind noch zwei Proportionalgeber rechts vorhanden. Damit lässt sich im Prinzip alles abbilden was man für den Flugbetrieb benötigt. Die Knebel der Schalter sind relativ kurz aber gut erreichbar. Die Schalter selbst sind von guter Qualität und haben einen deutlichen Rastpunkt.
Neben den beiden Proportionalgebern am rechten Schalterpanel finden sich noch zwei weitere Schieberegler zwischen den beiden Knüppelaggregaten. Diese sind durch die engere Position der Knüppelaggregate sehr gut zu erreichen. Die Schieber lassen sich recht stramm bewegen, so dass sie mit zwei Fingern gefasst werden müssen. Da sie aber dicht an den Knüppel liegen ist es kein Problem, zudem verhindert das ein versehentliches verstellen. Der Lautsprecher für die Sprachausgabe findet sich unter dem DX18T Schriftzug in der Mitte des Senders. Die einzelnen Ansagen lassen sich mit verschiedenen Lautstärken definieren, je nachdem wie es der Anwender wünscht. Systemtöne leise, Ansagen, Alarme und Flugphasen lauter. Die maximale Lautstärke ist laut genug und sehr klar verständlich, auch auf dem Flugfeld. Wer seinen Flugnachbarn nicht stören möchte, der verwendet eben einen Ohrhörer. Der Kopfhörerausgang findet sich auf der Rückseite, versteckt unter der eingeklappten Antenne.
Die Sendeantenne wird für den Transport im Koffer unter den Sender eingeklappt und ist so sicher vor Beschädigungen geschützt. Jedoch sollte man im Sinne einer guten Abstrahlung die Antenne vor Gebrauch immer ausklappen. Am geeignetsten ist die Position der Sendeantenne, wenn der Gummistick nach vorne und schräg nach unten, auf den Boden zeigt. Da sich die Feldausbreitung einer Dipol Antenne wie eine Art Donut rund um die Antennenspitze darstellt, ist so eine optimale „Ausleuchtung“ des Flugraums vor und über einem gewährleistet und eine optimale Reichweite sichergestellt. Die Verwendung einer einzelnen Senderantenne ist bei fast allen Pultsendern am Markt Standard und eine bewährte Technik. Leider verfügt die DX18T nicht über die aus den neueren Handsendern bekannte doppelte Senderantenne für beide Polarisationsebenen. Aber auch so kam es bei unseren Tests bei richtiger Antennenausrichtung zu keinerlei Einschränkung beim Empfang oder der Reichweite. Auch konnte ich gegenüber dem Handsender DX18 keine erhöhte Anzahl an ‚Frame Losses‘ unter gleichen Bedingungen feststellen. Im Inneren der DX18T haben sich für die neuen Features natürlich auch noch Veränderungen ergeben. So ist die notwendige Elektronik für die Sprachausgabe ergänzt worden. Auch die zusätzliche Empfangseinheit für das drahtlose Lehrer-/Schüler System findet problemlos ihren Platz. Ansonsten ist die Elektronik weitgehend gleichgeblieben. Die Hardware überzeugt durch die gute Qualität der Bauteile und die ausgereifte Konstruktion. Die Haptik des Senders ist absolut wertig und robust ausgelegt. Die Bügel für den mitgelieferten Kreuzgurt sind im Sender integriert und auf Tastendruck klappen sie vor. Die Aufhängpunkte in Verbindung mit dem Kreuzgurt sind gut gewählt. Der Sender hängt in einer optimalen Position vor dem eigenen Körper um eine ermüdungsfreie Bedienung zu gewährleisten.
Im Gegensatz zu den Handsendern ist für die Bedienung und Programmierung nur die Roll Drucktaste vorgesehen. Die Tasten „Clear“ und „Back“, wie an den Handsender, sind nicht vorhanden. Die Software erlaubt es aber die beiden Programmiertasten „Back“ und „Clear“ z.B. auf zwei der Knüppeltaster zu legen. Das muss jedoch nicht sein, alle Funktionen können auch ausschließlich über den Roll-Drucktaster erfolgen.
Protokollnotiz
Spektrum verwendet für die Verbindung zwischen Sender und Empfänger wie üblich sein DSMX Übertragungsprotokoll. Die notwendige Kompatibilität zu der leicht geänderten Norm, die ab 2015 gilt, stellt Horizon Hobby sicher. Ob hierfür ein Softwareupdate des Senders notwendig wird ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz klar. Darüber hinaus ist die DX18T auch kompatibel zum dem alten DSM2 Standard. Wer also noch ältere Empfänger mit dem DSM2 Übertragungsprotokoll sein eigen nennt, kann diese weiter mit der DX18T verwenden. Somit ist die Zukunftssicherheit genauso gewährleistet wie die Abwärtskompatibilität zu den alten Standards.
Programmierung und Nutzung
Vor dem ersten Einsatz gilt es der freundlichen Dame für die Ansagen deutsch beizubringen. Dazu wird die aktuelle Sprachdatei, die mit der DX18G2 und der DX9 identisch ist, auf der Seite von Horizon Hobby heruntergeladen und auf die SD Karte kopiert. Für den Download muss allerdings zuerst der Sender registriert werden. Die Programmierung der DX18T basiert auf dem bewährten zweistufigen Spektrum Konzept, bestehend aus Systemeinstellungen und Modellparametern. Über die Modelleinstellung werden die jeweilige Konfiguration der Tragflächen und Leitwerkskombination, sowie die Kanal-, Flugphasen und Schalterkonfigurationen definiert. Gleiches gilt auch für den Helikopterbereich. Hier werden die Taumelscheibenkonfigurationen und Zuordnung von Flugphasen und Schaltern angelegt. Im Modellmenü werden dann die Einstellungen für Servowege, Subtrimm, Laufrichtung und maximale Servoausschläge definiert. Aber auch Dual Rate und die Expowerte, sowie Telemetrie werden hier entsprechend angelegt. Diese logische Trennung der Sendermenüs erleichtert die Programmierung und Bedienung enorm, da die Menüs deutlich übersichtlicher werden. Die Entfrachtung und Aufteilung der Menüs erleichtert die Programmierung enorm.
Im Systemmenü sind im Prinzip alle nur denkbaren Flächen-, Leitwerks- und Taumelscheibenkonfigurationen vorbereitet. Tragflächenkonfigurationen mit bis zu 4 Klappen pro Tragfläche, alle denkbaren Leitwerkskonfigurationen sind vorhanden. Ebenso ist der Helibereich mit allen mir bekannten Taumelscheibenkonfigurationen vorbereitet. Hier bleiben keine Wünsche offen. So lassen sich Modelle schnell und effektiv programmieren, da alle notwendigen Mischer bereits fertig konfiguriert sind. Darüber hinaus gibt es aber auch noch sechszehn freie Mischer, die für beliebige Mischfunktionen verwendet werden können. Dabei sind Linearmischer und Kurvenmischer mit bis zu 7 Stützpunkten verfügbar. So ist wirklich alles Abbildbar was auch für komplexe Modelle benötigt wird. Sogar ein Sequenzer ist bereits vorhanden um z.B. das ausfahren von Fahrwerken mit Fahrwerksklappen zu steuern.
Die Belegung der Schalter und der Knüppeltaster ist absolut frei möglich. Einschränkungen oder Vorgaben zur Verwendung bestimmter Schalter gibt es nicht – gut so. Neben der Verwendung der physischen Schalter können auch noch Analogschalter definiert werden. Dies sind Schaltfunktionen, die sich bei einer bestimmten Knüppelposition einschalten. Im einfachsten Fall dient ein Analogschalter auf dem Gashebel dazu, die Motorlaufzeit zu messen, indem er die Uhr einschaltet, wenn ein bestimmter Gaswert überschritten wird. Hier gibt es viele denkbare Anwendungen.
Wer die Schalter als direkte Geber auf den einzelnen Kanälen einsetzt, kann den Ausgabewert je Schaltposition festlegen. Also z.B. in ‚Schalterposition 1‘ 120%, in ‚Position 0‘ 20% und in der ‚Position -1‘ -40%. Das ist sehr praktisch. Vor allem, wenn diese Schalter in Kombination mit Mischern genutzt werden.
Der Wechsel vom Hauptdisplay auf den Servomonitor erfolgt durch drehen der Roll/Drucktaste. Für den Fall, dass auch eine Telemetrie gebunden wurde, kann durch weiteres drehen auf die Telemetrieanzeigen gewechselt werden. Wer die Telemetrie Features von Spektrum oder entsprechender Drittanbieter nutzen möchte, benötigt das Telemetrie Sendemodul TM1000. An dieses Modul werden die verschiedenen Sensoren im Modell angeschlossen, die dann die Messwerte für die Ansagen von Werten und Alarmen erfassen und an den Sender übertragen. Die Anzahl der verfügbaren Sensoren von Horizon Hobby, aber auch Fremdanbietern, steigt stetig.
Das von Spektrum patentierte Modelmatch, welches verhindert, dass ein Modell versehentlich mit einem falschen Modellspeicher gestartet wird, hat die DX18T genauso wie die Vorflugkontrolle, die den Piloten Schritt für Schritt zur Überprüfung bestimmter Abläufe vor dem Start auffordert. Die Programmierung ist hier absolut durchgängig. Das gilt natürlich auch für die neuen Kreiselempfänger, die durch ‚Forward Programming‘, also direkt über den Sender, parametrisiert werden kann. Auch in diesem Bereich sind noch einige Entwicklungen in der Zukunft zu erwarten.
Die aktuelle Software Version 1.00 der DX18T und der der DX10T sind im Prinzip identisch. Lediglich die zusätzlichen Features wie Sprachausgabe und drahtloses L/S System hat die DX10T nicht. Bei der Programmierung von Modellen und der Anzahl der verfügbaren Kanäle gibt es aber keine Unterschiede oder Einschränkungen. Wer also ohne die neuen Features zufrieden ist, kann auch eine DX10T weiter verwenden.
Fazit
Mit der DX18T ist nun auch der Spektrum Pultsender so richtig ‚Erwachsen‘ geworden. Ausgestattet mit den aktuellen Features aus dem Hause Spektrum richtet er sich an alle Piloten, die lieber Pultsender fliegen als Handsender. Der Leistungsumfang entspricht ziemlich genau dem der DX18G2, mit einigen zusätzlichen Besonderheiten eines Pultsenders, wie z.B. die Knüppelschalter. Ab sofort heißt es nun wieder „Wer die Wahl hat, hat die Qual“, Pult- oder Handsender. Die DX18T ist in jedem Fall eine wirklich sehr interessante Alternative auf dem Pultsendermarkt! Jeder der über die Anschaffung eines neues Pultsenders nachdenkt, sollte einen Blick auf die DX18T riskieren.
Technische Daten:Artikelnummer: SPM2810
Besonderheiten:• AIRWARE-Software der neusten Generation
Lieferumfang:• SPEKTRUM DX18T
Wo kaufen?Bezug: FachhandelPreis: 749,99 Euro (UVP)
| +18 vollwertige Kanäle -nur eine Sendeantenne im Vergleich zur DX18G2
Kontaktdaten Hersteller:Horizon Hobby GmbHChristian-Junge-Str. 1 25337 Elmshorn Telefon: 04121/2655-0 Email: info@horizonhobby.de Internet: http://www.horizonhobby.de |
Im Zuge der Umstellung auf die neue Sendergeneration mit Sprachausgabe, hat Horizon Hobby seinen Pultsender DX10T deutlich überarbeitet und bringt diese unter der Bezeichnung DX18T auf dem Markt. Was der Pultsender alles kann wollten wir wissen und berichten Euch.