Fachmagazin
Sprich mit mir Kleine – Test des Handsenders Spektrum DX9 von Horizon Hobby
Pünktlich zum Beginn der neuen Hallensaison hat Horizon seine neuste Handsenderkreation, die Spektrum DX9 präsentiert. Mit neun Kanälen, Telemetrie und Sprachausgabe verfügt sie über Eigenschaften die selbst das Spitzenmodell DX18 nicht bietet. Natürlich haben wir diesen Sender für euch intensiv getestet
Die brandneue Spektrum DX9 von Horizon Hobby machte schon bei ihrer Ankündigung neugierig. Sie verfügt schon laut der reinen Papierform über Eigenschaften, die aktuell noch kein anderer Spektrum Sender hat. Besonders interessant ist neben den vielen Hardwarefeatures vor allem die Sprachausgabe via Headphone oder eingebautem Lautsprecher. Aber auch bei der Sendersoftware sind viele interessante Möglichkeiten zu entdecken.
Preislich ist die DX9 zwischen der bekannten DX8 und dem aktuellen Spitzensender von Spektrum, der DX 18. Mit einem Preis von € 379,- (UVP) für den Einzelsender ist sie um € 100,- höher als die DX8, aber um mehr als € 300,- günstiger als die DX18. Die DX18 wird jedoch mit einem entsprechenden 9 Kanal Empfänger geliefert.
In einem stylischen Karton erreicht die DX9 den Kunden. Darin finden sich ein Sendergurt, eine ausführliche Anleitung, eine 128 MB SD Karte und ein Ladegerät, um den 2s Li-Ion Sender - Akku aufzuladen. Dieser kleine 2000 mAh Kraftspender erlaubt einen Senderbetrieb von mehr als acht Stunden. Damit ist ein sehr ausgiebiges Flugwochenende ohne Nachladen möglich.
Hardware
Die DX9 wird im wohlbekannten Design der Spektrum Sender ausgeliefert. Das Kunststoffgehäuse ist jedoch nicht in strahlendem Silbermetall wie die DX8 oder DX18 beschichtet, sondern in einer etwas brünierten Beschichtung wie die DX18 QQ. Das sieht äußerst schick und sehr hochwertig aus, jedoch sind Fingerabdrücke auf dem Gehäuse leicht zu sehen und eher schlecht wieder zu entfernen. Der Sender liegt dank der beiden gummierten Griffwulste an der Unterseite sehr gut in der Hand. Das verwendete Material hat ein angenehmes Griffgefühl. Die Schalter sind ohne Umgreifen mit dem Zeigefinger oder dem Daumen erreichbar.
Die wichtigsten Bedienelemente, die Steuerknüppel, sind von der bei Spektrum gewohnt guten Qualität. Mehrfach kugelgelagert, präzise, und mit guten Industriepotentiometern versehen verrichten sie ihren Dienst absolut überzeugend. Die Rückstellkraft der Aggregate und die Ratsche für den Gas/Pitch Kanal sind ohne öffnen des Gehäuses durch die Abdeckung auf der Rückseite des Senders erreichbar. Dazu werden lediglich Gummikappen auf der Senderrückseite entfernt um die Einstellschrauben der Knüppelaggregate zu erreichen. Die zugehörigen elektronischen Trimmtaster finden sich da wo sie hingehören, nämlich direkt neben, bzw. unterhalb der Knüppelaggregate und haben ein angenehmen Druckpunkt.
Hier ist also alles in bester Ordnung und gibt keinerlei Anlass zu Kritik. Die acht verfügbaren und vollkommen frei belegbaren Schalter an der Oberseite sind ebenfalls von hoher Qualität. Es finden sich zwei 2-Wege Schalter und sechs 3-Wege Schalter. Die Schalteranordnung entspricht der der DX18. Es finden sich zusätzlich noch ein Drehgeber sowie der Bindetaster an der Stirnseite des Senders und ergänzen die Anordnung der Schalter.
Novum an der DX9 sind die quer montierten Geber an der Unterseite des Senders. Diese sind vollkommen frei den Kanälen 5 bis 9 zuzuordnen. Die Geber sind sehr gut mit dem Zeigefinger zu erreichen. Da die Oberfläche der Geber etwas glatt ist, muss man mit dem Zeigefinger schon etwas Druck auf den Geber ausüben um ihn sicher und feinfühlig zu bedienen. Allerdings ist eine andere Bedienmöglichkeit dieser Geber, als in der klassischen Handsenderhaltung, nicht möglich. Bei Verwendung der DX9 in einem Senderpult sind diese Geber nicht mehr vernünftig zu erreichen.
Sehr gut ist die Tatsache, dass der SD Kartenleser nun an der Seite des Gehäuses frei zugänglich ist und nicht mehr im Batteriefach versteckt wurde.
Auch das Antennenkonzept hat die DX9 mit der DX18 gemeinsam. Mit einer festen Antenne an der Stirnseite des Senders und einer Sendeantenne im Tragegriff, die im Winkel von 90° zueinander stehen, decken aufgrund der Abstrahlungscharakteristik eines Sendedipols optimal das Flugfeld ab. Hier ist nicht mehr auf die Ausrichtung der Knickantenne zu achten, sondern bildet immer eine optimale Funk ‚Ausleuchtung‘.
Das hintergrundbeleuchtete Display ist mit seinen 85x65 mm zwar etwas keiner als das der DX18, verfügt aber über die gleiche Auflösung. Damit ist die Anzeige der Flugdisplays, der Menüs zur Programmierung oder der Telemetrie Daten auch unter ungünstigen Lichtverhältnissen stets einwandfrei.
Die Senderaufhängung ist gut angebracht und lässt den Sender gut balanciert vor dem Bauch den Piloten pendeln. Das Gewicht von 820 g ist gut gewählt. So macht der Sender einen wertigen Eindruck und ist dennoch leicht genug um auch lange Flugtage ermüdungsfrei zu genießen.
Aus ergonomischer Sicht ist bei der DX9 ebenso alles in bester Ordnung.
Harte Fakten zu weicher Ware
Wie bei allen elektronischen Geräten mit Mikroprozessoren, ist auch bei unseren Computersendern die Firmware der kritische Faktor. Und hier hat die DX9 viel von Ihrem großen Bruder der DX18 mitbekommen und darüber hinaus noch ein paar Extras spendiert bekommen. Das Bedienkonzept mit der Druck Rollwalze und den beiden Tasten hat sich sehr bewährt und funktioniert zusammen mit der gummierten Walze sehr gut. Bis zu 250 Modelle lassen sich im üppigen Speicher der DX9 ablegen. Natürlich können die Modelle auch auf die SD Karte exportiert und gesichert werden.
Kurz nach Auslieferung der DX9 war eine neue Version der Firmware verfügbar. Also eine gute Gelegenheit die sehr einfache Updateprozedur zu testen. Um das benötigte Update Image zu erhalten, muss man seinen Sender bei Horizon Hobby mit der Seriennummer registrieren. Nur dann erhält man das individualisierte Update Image, welches auf die SD Karte kopiert wird. Auch findet sich dort das deutschsprachige Sprachfile um dem Sender unsere Muttersprache beizubringen.
Die SD Karte mit dem Update Image wird in den Sender gesteckt und danach das Gerät eingeschaltet. Den Rest macht der Sender von alleine. Nach einigen Minuten ist der Vorgang abgeschlossen und die DX9 startet mit der neuen Firmware. Einfach und sicher und ohne große Computerkenntnisse ist das Update durchführbar.
Das Bedienkonzept der DX9 basiert auf dem der DX18. Die zweigeteilte Programmierung mit Systemmenü und Funktionsmenü konnte in der Vergangenheit schon überzeugen. Mit den vorhandenen neun Kanälen lassen sich vermutlich 90% aller Anwendungen im Flugmodellsport abdecken. Denn selbst komplexe Flächenkonfigurationen in einem Segelflugmodell lassen sich damit abbilden. Nach der Auswahl des Modelltyp (Motorflug, Segelflug oder Helikopter) werden die entsprechenden Untermenüs für Flächen, Leitwerks oder Taumelscheibenkonfiguration angezeigt. Die optische Darstellung von Flächenkonfigurationen, bzw. Leitwerkstypen erleichtert die richtige Auswahl. Ist erst einmal die richtige Konfiguration für das eigene Modell gewählt, sind alle notwendigen Mischer fertig zur Steuerung der einzelnen Servos so gut wie fertig konfiguriert. Die Grundeistellungen sind daher wirklich nur eine Sache von wenigen Minuten. Die vielfältigen Möglichkeiten des Senders würden jeden Test sprengen. Die Anleitung beschreibt diese Möglichkeiten bei der DX9 wirklich ansprechend.
Bei den Flächenflugmodellen sind bis zu 10 Flugphasen verfügbar. Im Helikopter Umfeld können 5 eigene Flugphasen konfiguriert werden. Hier ist also wirklich alles vorhanden was man von einer modernen Programmierung erwarten kann. Sehr schön ist auch, dass man sich das Umschalten der Flugphase auch ansagen lassen kann. So kann man sich wirklich sicher sein, auch den richtigen Schalter erwischt zu haben ohne auf das Display zu schauen.
Natürlich verfügt die DX9 über alle notwendigen Standard Funktionen, wie Servowegeinstellung und Servowegbegrenzung mit bis zu 10 freien Kurvenmischern. Mit insgesamt 7 Unterstützungspunkten erlaubt dies nahezu unbegrenzte Möglichkeiten um Funktionen miteinander zu mischen. Daher sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt, um die vorhandenen Konfigurationen nach eigenen Wünschen und Notwendigkeiten zu ergänzen. Natürlich sind auch so praktische Dinge wie die elektronische Vorflugkontrolle und das von Horizon Hobby patentierte Modelmatch System, das verhindert das man ein Modell mit dem falschen Modellspeicher betreibt, bei der DX 9 zu finden.