Fachmagazin
6-Richtige – Test der neuen Spektrum DX6 G2 von Horizon Hobby
Mit der neuen Spektrum DX6 G2 erweitert Horizon Hobby sein Senderprogram der Sendern Sprachausgabe nach unten erweitert. Die neue Generation der DX6 verfügt über 6 Kanäle und über fast alle Funktionen der DX9 bzw. DX18. Ein wirklich unglaublich leistungsstarkes Paket zu enorm günstigem Preis ist Grund genug für uns den Sender ganz genau zu testen.
Als Horizon Hobby die ersten Modelle der neuen DX6 auf den diversen Messen vorstellte und ankündigte, dass der Preis des Senders inklusive eines 6-Kanal DSMX Empfängers unter 200 Euro liegen sollte, war ich schon wirklich sehr gespant. Selbst die Vorseriensender machten rein von der Hardware schon einen guten Eindruck. Die Software war eindeutig an die Firmware der DX9 und DX18 angelehnt.
Mit Auslieferung der ersten Seriensender erreichte die Redaktion von RC-Modellscout eine DX6 G2. Schon der erste Eindruck bestätigte unsere hohen Erwartungen von den Messen. Der Sender macht einen wertigen Eindruck. Der Lieferumfang umfasst den Sender, einen 6-Kanal Empfänger AR610, die mehrsprachige Anleitung und vier Mignonbatterien.
Hardware
Das Gehäuse ist aus mattschwarzem Kunststoff mit einer leicht rauen Oberfläche. Ein stabiles und wertiges Material das den Vorteil hat, dass nicht sofort alle Fingerabdrücke darauf zu sehen sind. Die Farbe des Senders ist ganz Spektrum untypisch. Mir persönlich gefällt die unempfindliche Oberfläche. Die Orange eloxierten Sticks passen gut zum farbigen Logo des Senders. Auf der Rückseite befinden sich zwei Gummiwülste, die einen sehr angenehmen und sicheren Griff des Senders ermöglichen.
Die Knüppelaggregate sind identisch mit denen der DX9, die auch schon in diesem Sender einen sehr guten Eindruck hinterließen. Die Federspannung der Aggregate ist relativ hoch, was ich persönlich mag. Sie lässt sich aber nach den persönlichen Bedürfnissen einstellen, ohne das Gehäuse dabei öffnen zu müssen. Nur für den Umbau der Gasratsche muss der Sender geöffnet werden, das Einstellen der Schleiferhärte und Ratsche geht auch bei geschlossenem Gehäuse. Die Trimmtaster der Knüppelaggregate befinden sich seitlich, bzw. unterhalb der Aggregate, genau da wo sie auch hingehören.
Die Schalteranordnung ist Spektrum typisch mit je 4, bzw. 3 Schaltern vorne rechts und Links. Mit vier 2-Wege Schaltern und drei 3-Wege Schaltern kann jeder den Sender nach seinen Wünschen einstellen, zumal hier wirklich die Schalter frei und nach belieben zugeordnet werden können. Mir gefällt die hohe Zahl an 2-Wegeschalter da ich diese häufiger benötige als 3-Wege Schalter. Der Bind-Knopf liegt wie üblich vorne links und kann durch die Programmierung ebenfalls durch eine Schaltfunktion belegt werden. Die beiden Knüppelaggregate sind gegenüber der alten DX6i ein wenig nach oben gewandert, was die Erreichbarkeit der Schalter während des Fluges noch einmal verbessert hat. Jetzt können auch Piloten mit kleinen Händen die Schalter gut erreichen ohne die Hände von den Knüppeln zu nehmen.
Im Gegensatz zu seinen größeren Geschwistern verfügt die DX6 nur über eine HF Antenne zur Abstrahlung des Signals. Die Antenne ist starr am Gehäuse montiert und lässt sich nicht in ihrem Anstellwinkel verändern. Schäden an der Antenne durch abknicken und verdrehen ist hier nicht möglich. Die Abstrahlung des HF Signals und die Verbindung zum Modell war in unserem Test nie ein Problem. Einen Unterschied zur DX9 oder DX18 in Bezug auf die Reichweite konnte ich absolut nicht feststellen.
Wie bei den neueren Spektrum Sender üblich, erfolgt die Bedienung über die Walze mit Drucktaste und zwei separaten Tastern. Als zentrales Anzeigeinstrument dient das 39mm x 70mm große Display. Es ist hintergrundbeleuchtet und hat eine hohe Auflösung. Die Darstellung ist scharf und deutlich. Das gute LCD Display ist auch bei direktem Sonnenlicht problemlos ablesbar. Es entspricht in der Größe und Auflösung dem der DX9.
Für den Update der Firmware oder das Sichern der Modelle wird eine SD Karte benötigt. Diese findet sich leider nicht im Lieferumfang. Jedoch reicht hier schon eine ganz einfache 1 GB SD Karte die es schon für wenige Euro im Elektronikhandel gibt. Die SD Karte könnte theoretisch noch weniger Speicherkapazität haben, aber SD Karten mit weniger als 1 GB Kapazität sind praktisch nirgendwo mehr zu kaufen. Der SD Karten-Slot ist von außen gut zugänglich und nicht hinter einer Klappe verborgen – sehr gut! Serienmäßig wird der Sender mit vier Mignonbatterien versorgt, die sich auch im Lieferumfang befinden. Ein entsprechender NiMh Senderakku SPBM2000 ist im Zubehör erhältlich. Die Systemsoftware unterstützt aber auch die Warnschwellen für LiPo und Lion Akkus. Hier kann also ganz nach eigenen Wünschen ein entsprechender Akku verwendet werden.
Leider findet sich keine Ladebuchse für den Akku am Sender, so dass ein etwaig verbauter Akku für den Ladevorgang immer entnommen werden muss. Für die Sprachausgabe ist ein Lautsprecher eingebaut der seine Ansagen ausreichend laut und vor allem sehr deutlich ausgibt. System oder Warnmeldungen können in unterschiedlichen Lautstärken ausgegeben werden. Wie auch bei der DX9 kann auch z.B. das Umschalten einer Flugphase angesagt werden.
Wer seinen Nachbarpiloten mit den Ansagen nicht behelligen möchte, kann natürlich auch einen Kopfhörer verwenden, der auf der Rückseite eingesteckt wird. Dort ist auch die Lehrer/Schüler Buchse, die für ein drahtgebundenes L/S System oder einen Simulator genutzt werden kann. Für einen Sender dieser Preisklasse ist der Sender sehr gut ausgestattet!
Die Sendersoftware
Die beste Hardware nutzt wenig, wenn die Software diese nicht ausnutzt. Die DX6 unterstützt natürlich alle Stickmodes von 1 bis 4. Das war bei dem Vorgänger DX6i noch anders.
Kurz nach der Auslieferung des Senders war eine neue Firmware verfügbar. Das ist natürlich eine gute Gelegenheit die Updateprozedur zu testen. Um an das notwendige Updateimage zu kommen, muss der Sender bei Horizon Hobby registriert werden, da das Image auf die jeweilige Seriennummer des Senders angepasst wird. Die Registrierung hat aber auch den Vorteil, dass man über Firmware Updates via Mail automatisch informiert wird. Ist das Installationsimage auf den heimischen PC geladen, wird dieses einfach auf die SD Karte kopiert und diese in den Sender gesteckt. Danach wird der Sender eingeschaltet und der Updatevorgang läuft automatisch ab. Nach Abschluss des Vorgangs erscheint der normale Flugbildschirm und der Sender ist bereit. Da der Sender im Auslieferzustand ‚Englisch‘ spricht, muss noch das deutsche Sprachfile installiert werden. Das ist genauso simpel wie die Installation der Firmware. Für das Update des Senders muss also keine Software auf dem PC installiert werden, ein einfacher SD Kartenleser reicht vollkommen aus – gut so!
Die Software, bzw. die Modelldaten der DX6 sind mit der DX9, DX18 und DX10T kompatibel. Das heißt, die Modelle können von der DX6 auf eine DX9, DX18 oder DX 10T geladen werden und anders herum. Natürlich mit der Einschränkung, dass die Anzahl der verfügbaren Kanäle, Flugphasen und Mischer nicht überschritten wird. Diese konsequente Durchgängigkeit der Komptabilität ist besonders interessant, wenn man die DX6 als seinen Zweit- oder Backupsender verwenden will oder Modelldaten mit Kollegen tauschen möchte. Das Programmierkonzept ist ebenfalls durchgängig mit den größeren Sendern kompatibel. Hier gibt es keine Umgewöhnung. Bis zu 250 Modelle können im Sender gespeichert werden. Das ist sicherlich bedeutend mehr als die meisten Piloten an Modellen haben.
Die vorhandenen Programmiermöglichkeiten gleichen der DX9, sie hat, wie beschrieben, eben weniger Kanäle und auch nur 3 Flugphasen. Aber die verfügbaren Features reichen vollkommen für Modelle mit 6 Kanälen aus. Selbst die freie Zuordnung der Kanäle zu Gebern und Schaltern erlaubt eine wirklich individuelle Anpassung an die eigenen Bedürfnisse. Zudem bringt die DX6 natürlich auch wieder das patentierte Modellmatch mit, was die Verwendung eines falschen Modellspeichers verhindert. Auch die zweistufige Programmierung mit Systemmenü und Modellmenü und das so nützliche Feature Vorflugkontrolle finden sich bei der DX6 G2.
Besonders interessant ist das kabellose Lehrer/Schüler System das Spektrum mit der neuen Senderserie eingeführt hat. Auch die DX6 verfügt darüber. So kann jeder beliebige Spektrum Sender als Schülersender mit der DX6 G2 verwendet werden. Mit der aktuellen Firmware sind die ersten ‚Forward Programming‘ Features bei der DX6 integriert. Mit dieser Technik lassen sich die neuen AS3X Empfänger AR7350 und AR9350 nun direkt über die Telemetrie programmieren, bzw. konfigurieren. Dieses Programmierfeature eröffnet viele spannende Möglichkeit und erleichtert die Programmierung dieser Gyro Empfänger enorm. Diese Technik lässt noch viele spannende Optionen für die Zukunft erwarten und ich denke, dass wir noch viele interessante Produkte von Spektrum sehen werden, die via ‚Forward Programming‘ konfiguriert werden.
Sehr schön ist auch, dass für Motormodelle, bzw. Helikopter eine 7-Punkt Gaskurve, bzw. Pitchkurve verfügbar ist. Für einen Sender dieser Preisklasse alles andere als selbstverständlich.