Fachmagazin
Das doppelte Lottchen – Im Test die Hobbico AirCore Modelle
Mit den AirCore Modelle beschreitet Hobbico neue Pfade bei den RTF Modellen. So soll quasi die gesamte Modelltechnik, inklusive des Antriebs, mit einem Handgriff von einem in ein anderes Modell umgebaut werden. So sollen zwei fast leere Modelle auf mit einem Technikset geflogen werden und der Umbau binnen Sekunden auf dem Flugplatz stattfinden. Ein Grund für uns die AirCore Modelle genau unter die Lupe zu nehmen. Peter Nierobisch hat sich mit dem Hobbico AirCore Konzept beschäftigt.
Was genau ist AirCore – frei Übersetzt Flug Kern?
Wir Modellpiloten haben eine Vielzahl verschiedene voll ausgestatteter Flugmodelle in unserem Hangar, das kostet Geld und Stauraum. Viele davon haben eine ähnliche Größe und verwenden ähnliche Komponenten. Somit benötigt man nur einen Typ LiPo Akkus. Hobbico will mit den AirCore Modelle genau diese Zielgruppe erreichen und eben nur ein Antriebs- und Empfängersystem für verschiedene Modelle verwenden. So wird nur ein AirCore Power Core Modul benötigt, auf das ich später noch genauer eingehen werde.
Das Modul wird lediglich mit drei Neodym Magnete in seiner Position gehalten, nachdem es in eine Arretierung an der Rumpfspitze eingerastet ist. Die AirCore Modelle sind nichts anderes als leere, aus EPP geschäumte Rümpfe mit Rudergestänge, worin man das AirCore Power Core Modul einsetzt. Hobbico bietet inzwischen eine Reihe von AirCore Flugmodellen an, einen Trainer und diverse Warbird Modelle.
Lieferumfang
Geliefert wird das AirCore Duo Pack von Hobbico in einem soliden Hartschaum - Transportkarton, den man auch ohne weiteres auf den Flugplatz mitnehmen und somit seine Flugmodelle sicher transportieren kann. Im Lieferumfang, oder besser im Hartschaum – Transportkarton, ist folgendes enthalten: 2x Tragflächen, jeweils 1x Rumpf für Principle und Me-109, Fahrwerke, 1x LiPo 2S 7.4V 250mAh, 1x Ladegerät inkl.12V Auto- und 220V Netzadapter, 1x Propeller auf Klemmadapter, 2x Spinner und ein Handsender Tactic TTX403 Micro 4-Kanal inkl. 5x AA Batterien. Und dann natürlich das AirCore Power Core Modul. Ein echtes ‚Rundum-Sorglos Paket‘, mit allem drin was man zum Fliegen benötigt.
Die Qualität der Oberflächen ist makellos und sehr feinporig. Bei der Principle sind die in blauer Farbe gestalteten Decals (Aufkleber) auf der farblos, weißen Oberfläche ohne Blasen aufgetragen. Das ergibt einen gut sichtbaren Kontrast und erleichtert die Lageerkennung beim Fliegen ungemein. Die Me-109 ist dagegen in Militärfarben perfekt lackiert. Keine Tropfnasen, nirgends verläuft die Farbe in eine andere. Und das bei einer industriellen Fertigung. Die Haube ist in einem leuchtenden Orange und auch hier ist eine Lageerkennung perfekt gelungen. Was mir auch sofort positiv aufgefallen ist, dass alle Ruder mit kleinen Ruderscharnieren versehen sind und so eine optimale Leichtgängigkeit der Ruder garantiert.
AirCore Power Core Modul
Auf einem schmalen, aber doch stabilen Kunstoffrahmen sind Motor, Regler, Empfänger und 3x Micro Servos montiert. Der Motor ist ein 2181 kV Brushless Aussenläufer und ist mit einem Servostecker mit dem Regler verbunden. Der 6 Ampere starke Regler mit integriertem ESC liefert zusammen mit dem Brushless Motor genügend Leistung für die Modelle. Auf der Unterseite ist der Tactic SLT 4-Kanal Empfänger untergebracht. Dahinter sind die drei Micro-Servos auf dem Rahmen befestigt. Alle Komponenten, bis auf Regler und Empfänger, sind verschraubt, das erleichtert auch Wartungsarbeiten. Man muss im Falle eine defektes also nicht das ganze AirCore Power Core Modul ersetzen - sehr gut. Die gesamte Einheit hat keinerlei elektronische Stabilisierung an Bord, wie man es doch mittlerweile recht häufig findet. Die Flugeigenschaften der Modelle beruhen also ausschließlich auf den aerodynamischen Fähigkeiten der Modelle.
Auf einem Beiblatt ist noch vermerkt, dass man die Antenne des Empfängers unter dem Schrumpfschlauch herausziehen sollte. Dies erhöht die Signalstärke und erweitert die Reichweite ein wenig mehr. Der Propeller sitzt auf einem Klemmadapter. Hierauf wird der Spinner gesteckt. Der Klemmadapter wird nun auf den Klemmkranz auf der Motorwelle gesteckt. Diese ist besonders für Einsteiger von Vorteil, da man hier eine Sollbruchstelle hat, falls die Landung nicht so sanft verläuft wie man es gerne hätte. Der Propeller löst sich aus der Klemmhalterung anstatt die Motorwelle zu verbiegen oder den Propeller zu zerbrechen. Nach einigen Malen auf- und abstecken des Propellers kann die Klemmwirkung nachlassen. Aber mit einer kleinen Spitzzange und etwas Fingerspitzengefühl lassen sich die Kunststoff - Lamellen des Klemmkranzes wieder in Form biegen.
Zusammenfügen
Von einem ‚Zusammenbauen‘ der Flugmodelle kann man wahrhaftig nicht sprechen, denn es ist mehr ein Zusammenstecken der Komponenten. Die jeweilige Anleitung besteht aus nur einer Seite und diese ist sehr einfach und verständlich gehalten. Bei der Principle und Me-109 beschränken sich die Komponenten je auf die einteilige Tragfläche, das Fahrwerk und das AirCore Power Core Modul. Außer dem Fahrwerk wird alles mit kleinen Kunstofflaschen und Neodym – Magnete fixiert und an seinem Platz gehalten. Genial einfach und ganz ohne Werkzeug. Die Fahrwerke werden in kleinen Plastik-Aufnahmen an der Unterseite des Rumpfes eingeklippst. Die Tragflächen haben kleine Plastiknasen an der Vorderseite. Diese werden in die dafür vorgesehene Aufnahme geschoben und zwei Neodym Magnete halten die Tragfläche sicher an der Rückseite der Tragfläche am Rumpf fest. Nur noch den Propeller mit dem entsprechenden Spinner auf das AirCore Power Core Modul aufstecken – und fertig. Alles in allem eine Affäre von weniger als fünf Minuten. Dieses Zusammenfügen kann auch ohne weiteres auf dem Flugfeld erfolgen.
Beim Einsetzen des AirCore Power Core Moduls ist aber unbedingt darauf zu achten, dass die Anlenkgestänge der Steuerruder mit allen Magneten des Moduls verbunden sind. Dies hört man deutlich an dem Klacken, wenn die Magnete zusammen schnappen. Oder daran, dass sich die Ruder nicht mehr frei bewegen lassen.
Tactic TTX403 Micro - ein kleiner Handsender mit Potential