Fachmagazin
Gegen den Strom – Im Test der Ripmax WOT 4 Pro
Mit großem Interesse und auch Freude nehme ich wahr, dass in den letzten Monaten immer mehr Modelle mit klassischem Methanol Antrieb angeboten werden. Diese Antriebstechnik schien bis vor kurzem noch vom Aussterben bedroht.
Ripmax bietet den WOT 4 Pro im Paket mit dem Irvine 39 6,5 ccm Methanol Motor. Ripmax schwimmt bzw. fliegt mit dem neuem WOT 4 Pro gegen den Strom. Der Trend geht eigentlich eher in Richtung elektrobetriebene Flugmodelle. Davon abgesehen hat der WOT 4 Pro eine sehr spezielle Bauform. Eine Hochdecker Konstruktion mit einer Funflyer ähnlichen symmetrischen Tragfläche, alleine dies reizte mich schon.
Ich für meinen Teil finde, dass die Verbrennungsantriebe, insbesondere die Methanol Motore für Flugmodelle keinesfalls aussterben sollten. Es gibt doch nichts Schöneres, als wenn eine kleine Prise Methanol und Nitro Abgase in der Luft liegen. Von dem schönen knattern und kreischen der kleinen Motoren mal ganz abgesehen.
Der Lieferumfang des WOT 4 Pro beinhaltet das fertig bespannte ARF Modelle und eben den vorgenannten 6,5 ccm Motor von Irvine. Darüber hinaus werden noch die RC- Ausstattung und Zubehörteile für den Antrieb benötigt. Wir haben uns für die folgenden Komponenten entschieden:
Servos: 5 Stück Ripmax Quartz QZ302 0,09s/6,6kg
Luftschraube APC 11 x 4 für Verbrenner
O.S. Glühkerze Nr.8
Servokabelverlängerung 2 x 1 Meter
Methanol Kraftstoff mit 10% Nitro Anteil
Gut einen Meter Silikon Benzinschlauch
Spannungsversorgung für den Empfänger und der Servos
Und natürlich noch alles was sonst benötigt wird zum Starten des Motors.
Nachdem ich mir den WOT 4 Pro bestellt hatte, klingelte bereits nach 2 Tagen der Paketdienst bei mir an der Tür. Die aufgestaute Vorfreude auf den WOT 4 Pro trieb mich direkt, nachdem ich das Paket entgegengenommen hatte, runter in den Hobbykeller. Der WOT 4 Pro ist sehr gut verpackt. Als erstes schaue ich in die Bauanleitung und kontrolliere anhand der Stückliste, ob alle Bauteile vorhanden sind. Bei meinem ARTF Bausatz fehlte nichts und alle Bauteile waren auch ohne jegliche Beschädigung. Das freut den Modellbauer doch ungemein, wenn alles Heil beim Kunden ankommt. Bevor ich nun aber mit dem Bauen beginnen konnte, muss erst das ganze Modell nach gebügelt werden. Dies ist absolut normal und ist nichts Außergewöhnliches, durch die Temperatur und Luftdruckunterschiede im Herstellungsland entspannt sich die Folie etwas. Ich habe die Folie mit einer Temperatur von 160 Grad gestrafft. Die Folie lässt sich sehr gut nach bügeln, allerdings sollte man auf einen Föhn tunlichst verzichten, da die Folie bei Hitzeeinwirkung sehr stark schrumpft und die Wärmedosierung mit dem Fön doch etwas knifflig sein kann. Nach gut einer halben Stunde und der ersten Tasse Kaffee war das nachbügeln auch schon erledigt.
Der Zusammenbau des WOT 4 Pro
Wer seine Blicke durch die Bauanleitung schweifen lässt, wird schnell merken, dass der Zusammenbau des WOT 4 Pro recht unkompliziert ist. Dank der sehr guten Bauanleitung, bleiben keinerlei Fragen offen. Das alles ist ARF Montage, wie es jeder erfahrene Modellbauer sicherlich schon mal erledigt hat, dabei fällt beim WOT 4 Pro jedoch die hohe Passgenauigkeit und Qualität der Teile auf.
Angefangen wird mit den beiden Tragflächenhälften. Werksseitig sind die Ruderscharniere schon eingeschoben, diese müssen aber noch eingeklebt werden. Die Ruderscharniere werden mit dünnflüssigem Sekundenkleber eingeklebt. Unbedingt darauf achten, dass man diese Rechtwinklig einklebt. Am besten klebt man die Ruderscharniere in die Querruder ein, somit ist das einfädeln an der Tragfläche später deutlich einfacher. Bevor man aber die Querruder an der Tragfläche montiert, sollte man diese trocken ohne Kleber einschieben, um zu testen ob diese auch richtig sitzen. Passt dann alles, dann kann man die Querruder endgültig an den beiden Tragflächenhälften montieren. Der nächste Bauabschnitt umfasst die Montage der beiden Querruder-Servos. Die Folie über den Servoschächten muss entfernt werden. Am besten funktioniert das in der Regel mit einem Skalpell oder mit einem scharfen Cutter Messer. Des Weiteren müssen die Löcher von der Folie befreit werden, durch die später die Servokabel hindurch gezogen werden. Kleiner Tipp! Die Folie am Rand der Servoschächte bügelt man am besten gleich nochmals nach, damit sich die Folie nicht irgendwann ablöst. Alternativ können die Ausschnitte statt mit einem Messer auch mit einem Lötkolben freigelegt werden, damit sind die kannten auch gleich mit dem Untergrund fest verbunden.
Das durchziehen der Servokabel durch die Tragflächenhälften ist sehr einfach, da ab Werk bereits Schnüre in die Tragflächenhälften eingezogen worden sind. Die Servokabelverlängerung kann nun an das Servo angesteckt werden. Die Schnur zum durchziehen des Kabels, wird am Servokabel verknotet und dann wird das Kabel durch die Tragfläche hindurch gezogen. Das geht recht einfach und ist sehr schnell erledigt. Die Servos können nun endgültig in die Tragflächenhälften eingebaut werden. Wichtig hierbei ist, dass man die Löcher zur Befestigung vorbohrt, um ein unkontrolliertes reißen des Holzes beim einschrauben zu verhindern.
Als nächstes werden die dem Bausatz beiliegenden Ruderhörner für die Querruder montiert. Dabei ist darauf zu achten, dass die Gestänge Rechtwinklig zum Servo laufen, ansonsten hat man zu viel Spannung auf den Servos.
Die Gestänge für die Querruder müssen nach der Endmontage noch gekürzt werden, das macht man am besten mit einem guten Seitenschneider oder mit dem Dremel.
Einbau der Servos in den Rumpf
Der Einbau der Servos für das Seiten-, Höhenruder und Gas geht recht fix, da die Ripmax Quartz QZ302 Servos exakt in die Servoschächte passen. Auch hier sollte man die Löcher, die zur Befestigung der Servos dienen, vorbohren. Die Servoarme werden erst zum Schluss montiert, wenn alle Servos auf Mittelstellung gebracht worden sind.
Jetzt wird geklebt
Da der Einbau der Querruder und der Einbau der Querruder Servos flott von der Hand ging, geht es auch gleich weiter mit dem nächsten Bauabschnitt.
Da die Konstruktion des WOT 4 Pro mit einer einteiligen Tragfläche vorgesehen ist, werden die beiden Tragflächenhälften nun miteinander verklebt. Um sicherzustellen, dass die beiden Tragflächenhälften zusammenpassen, werden diese erst einmal trocken zusammengesteckt. Der Flächenverbinder und der Sicherungsdübel werden in eine der beiden Tragflächenhälften eingeschoben und danach die zweite Tragflächenhälfte aufgesteckt. Bei meinem WOT 4 Pro passten die beiden Tragflächenhälften hervorragend zusammen. Bevor man die Tragflächen zusammenklebt, werden als erstes die Kanten ordentlich abgeklebt. Nur so lässt sich wirkungsvoll verhindern, dass man die schöne Folie mit Kleber bekleckert, falls etwas Epoxid-Kleber danebengehen sollte. Den Flächenverbinder und den Sicherungsdübel klebe ich gleichzeitig mit ein. In der Montageanleitung ist zwar beschrieben, dass man den Flächenverbinder und den Sicherungsdübel als erstes einkleben sollte, aber sollte eines der beiden Bauteile nicht grade eingeklebt sein, dann bekommt man die beiden Tragflächenhälften nicht sauber zusammengeklebt. Wenn die beiden Tragflächenhälften sauber zusammengeklebt worden sind, kann man diese erst einmal zur Seite legen, so dass der Epoxid-Harz in Ruhe trocknen kann.
Weiter geht es jetzt am Fahrwerk. Das Fahrwerk wird wie in der Bauanleitung beschrieben montiert und am Rumpf befestigt. Weiter geht es jetzt mit dem Spornrad. Das Spornrad wird wie in der Bauanleitung beschrieben montiert und anschließend am Rumpf verschraubt. Die Löcher für die Schrauben im Rumpf sollte man mit einem 1 mm Bohrer vorbohren. Bei der Montage des Spornrades auf den genauen Sitz achten. Jetzt wird am Höhenleitwerk weitergemacht. Die Folie rechts und links am Rumpf wird vorsichtig mit einem scharfen Messer entfernt. Auch hier, am besten die Kanten wieder leicht nachbügeln oder eben gleich einen Lötkolben statt einem Messer verwenden. Das Höhenleitwerk kann nun seitlich in den Rumpf hineingeschoben werden. Hier merkt man auch gleich die sehr gute Verarbeitung des WOT 4 Pro. Das Höhenleitwerk lässt sich einfach in den Rumpf einschieben, hier klemmt und wackelt nichts. Das Höhenleitwerk wird jetzt ordentlich ausgerichtet. Dafür sollte man sich ruhig ein wenig mehr Zeit lassen, um zu gewährleisten, dass das Höhenleitwerk auch Hundertprozentig gerade ist. Nachdem das Höhenleitwerk ordentlich ausgerichtet ist, werden die Stellen, wo die Folie entfernt werden muss, mit einem Stift markiert. Das Höhenleitwerk wird jetzt wieder aus dem Rumpf herausgezogen. Die Folie am Höhenleitwerk wird mit einem scharfen Messer entfernt. Bitte darauf achten, dass man nicht zu tief schneidet, da es sonst passieren könnte, dass das Höhenleitwerk eventuell im Flug abbrechen könnte. Auch hier lässt sich wieder alternativ zum Cuttermesser ein Lötkolben verwenden, was wirkungsvoll eine Beschädigung des Holzes verhindert. Also …. Holzauge sei Wachsam.
Nachdem die Folie entfernt worden ist, kann es auch gleich zum eigentlichen Einbau des Höhenleitwerkes gehen. Als aller erstes wird der Höhenruderstift hinten in den Rumpf eingeschoben. Der Höhenruderstift ist praktisch der Verbinder für die beiden Höhenruderhälften. Man sollte den Höhenruderstift ein wenig anrauen, somit haftet der Epoxid-Harz später besser am Metall. Als nächstes werden die Ruderscharniere in die beiden Höhenruderhälften eingeklebt. Hier wird so vorgegangen wie bereits schon bei den Querrudern. Nachdem die Ruderscharniere an dem Höhenruderhälften selbst eingeklebt sind, wird erst überprüft ob diese richtig in das Höhenruder hineinpassen. Bei mir passten die beiden Hälften exakt. Jetzt wird es aber ein wenig kniffelig. Man muss nämlich den Höhenruderstift samt einer der beiden Höhenruderhälften gleichzeitig einkleben. Hier ist die bessere Wahl wohl der Epoxid-Harz, da Sekundenkleber viel zu schnell trocknet. Mit Sekundenkleber hat man nämlich nur einen Versuch, misslingt der Versuch, dann hat man ein echtes Problem. Ich habe es also mit Epoxid-Harz eingeklebt und dies funktionierte tadellos. Man sollte erst warten bis der Epoxid-Harz trocken ist, bevor man die zweite Höhenruderhälfte montiert.
Jetzt geht es weiter am Seitenruder. Die Folie oben am Rumpf muss entfernt werden. Das Seitenleitwerk kann nun von oben eingeschoben werden. Auch hier auf den richtigen Sitz achten. Dann wird am Seitenruder selbst, die Stelle markiert wo die Folie entfernt werden muss. Das Seitenruder kann nun wieder herausgezogen werden. Beim einschneiden der Folie am Seitenleitwerk bitte auch darauf achten, dass man wirklich nur die Folie schneidet und nicht das Holz. Das Seitenleitwerk kann anschließend mit 5 Minuten Epoxid eingeklebt werden. Dabei darauf achten, dass dieses im rechten Winkel zum Rumpf steht. Der Anbau des Seitenruders stellt keinerlei Probleme dar und ist in ein paar Minuten erledigt. Jetzt werden noch die Ruderhörner für Höhen und Seitenruder montiert. Am besten steckt man die Gestänge für Höhen und Seiten Ruder in den Rumpf hinein. So kann man dann die genaue Position der Ruderhörner bestimmen. Dies ist absolut kein Hexenwerk und ist im Handumdrehen erledigt.
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Einbau des Irvine 39 Motors
Wie wird die Position des Motors auf dem Motorträger bestimmt? Keine Panik, das ist ganz einfach. In der Bauanleitung ist dieser Montageabschnitt sehr genau beschrieben und es ist sehr gut auf den Bildern in der Bauanleitung zu sehen. Man nimmt sich den zweiteiligen Motorträger zur Hand und legt dann den Motor auf die beiden Motorträgerhälften. Dann misst man von der hinteren Kante des Motorträgers genau 100 mm bis nach vorne. Bei genau 100 mm sollte sich jetzt die Vorderkante des Propellermitnehmers befinden. Die Löcher zur Befestigung werden nun mit einem Stift auf den Motorträger übertragen. Jetzt können die Löcher in den Motorträger gebohrt werden. Alles in allem ist auch dies sehr schnell und einfach erledigt. Der Motorträger samt Motor kann nun an der Firewall verschraubt werden. Auch hier wird wieder die Liebe zum Detail bei Konstruktion und Herstellung ersichtlich. Die Löcher wurden werksseitig schon in den Rumpf gebohrt und sogar die Einschlagmuttern wurden schon gesetzt. Das nenne ich mal eine schöne runde Sache. Somit spart man sich ordentlich Zeit und Nerven. Das Gasgestänge samt Plastikröhrchen kann jetzt vorne durch die Firewall hindurchgeführt werden. Das Plastikröhrchen sollte vorne ein wenig mit Sekundenkleber fixiert werden, um zu verhindern, dass sich das Röhrchen hin und her bewegt. Der Vergaser liegt dem Motor lose bei. Bevor der Vergaser am Motor montiert wird, muss das Gasgestänge am Vergaser eingefädelt werden. Mit montiertem Vergaser ist das nicht möglich. Danach kann der Vergaser fest am Motor festgeschraubt werden. Das war es auch schon soweit mit der Montage des Antriebs. Den Schalldämpfer montieren wir erst später. Dem Bausatz liegt natürlich auch der noch benötigte Benzintank samt benötigtem Zubehör bei. Bevor man diesen aber in den Rumpf stecken kann, muss dieser erst zusammengebaut werden. Hier sollte man schon etwas Sorgfalt walten lassen, denn ein Montagefehler am Tank bedeutet oft, dass der Motor nicht oder nur schlecht läuft. Schneidet euch am besten gleich ein paar Zentimeter Benzinschlauch zurecht, am besten 3 x 15 cm. Die Löcher werden dann auf die Röhrchen am Tank geschoben. Der Tank kann nun in den Rumpf hineingeschoben werden. Damit der Tank sicher im Rumpf sitzt, empfehle ich vorne im Rumpf ein wenig Schaumstoff einzulegen, so sitzt der Tank 100 % sicher und kann nicht verrutschen. Die Schläuche werden erst zum Schluss an den Schalldämpfer und Vergaser angeschlossen, da wir ja noch die Motorhaube ausschneiden müssen.
Die Ausschnitte an der Motorhaube
Jetzt kommt ein Arbeitsschritt den ich in der Regel nicht so mag, die Ausschnitte in der Motorhaube. Bevor es aber an die Ausschnitte geht, wird die Motorhaube in Flugrichtung rechts mit Klebeband bezogen. Darauf zeichnen wir dann unsere Ausschnitte auf. So wird die Haube auch vor Beschädigungen beim dremeln geschützt. Zum Anzeichnen sollte man sich genügend Zeit lassen. Ein großes Augenmerk sollte auf das Messen gelegt werden. Einmal vermessen und ausgeschnitten, ist dies nur mit ordentlich Mehrarbeit wieder rückgängig zu machen. Also, in der Ruhe liegt die Kraft. Wenn man alles richtig ausgemessen und aufgezeichnet hat, werden die Ausschnitte mit Hilfe eines Dremels vorgenommen. Kleiner Tipp, lieber ein paar kleine Schnitte machen als einen großen. Ob alles passt sollte immer wieder kontrolliert werden.
Der eine oder andere wird merken, dass man den Schalldämpfer nicht montieren kann, wenn die Motorhaube schon festgeschraubt worden ist. Hier nochmals ein kleiner Tipp, ganz einfach die Motorhaube in Flugrichtung nach links drehen, so kommt man prima an die Schrauben für den Schalldämpfer heran. Ist dieser richtig fest verschraubt, dann kann die Motorhaube festgeschraubt werden. An dieser Stelle sind wir dann auch schon fertig mit dem Zusammenbau des WOT 4 Pro. Abschließend werden noch alle Gestänge an die Ruder angeschlossen und alle Servos auf Nullstellung gebracht. Die Ruderweg-Einstellungen können ruhigen Gewissens der Montageanleitung entnommen werden.
Einstellen des Schwerpunktes
Laut Montageanleitung liegt der Schwerpunkt bei 82 mm, gemessen von der Nasenleiste nach hinten. Um den Schwerpunkt einzustellen muss die Tragfläche natürlich montiert sein und der Tank muss leer sein.
Beim Auswiegen des Schwerpunktes stellte sich heraus, dass der WOT 4 Pro sehr Kopflastig ist, was ohne Zugabe von Blei wohl kaum lösbar sein wird. Also Tragfläche nochmals demontieren und den Bordnetz-Akku so weit wie möglich nach hinten schieben, baulich bedingt hat man da leider nicht sehr viele Möglichkeiten. Also nochmals die Tragfläche montieren und nochmals den Schwerpunkt überprüfen. Das Ergebnis war ernüchternd. Wir mussten satte 240 gram Blei einbauen um den Schwerpunkt zu erreichen. Für einen Verbrennungsantrieb hätte die Nase des WOT 4 doch etwas kürzer sein dürfen. Aber was will man machen, den Tank ein wenig weiter nach hinten bringt nicht arg so viel, und das notwendige Blei so weit wie möglich hinten montieren. Das Mehrgewicht wird die Flugeigenschaften sicherlich beeinflussen, aber da das Gesamtgewicht des Modells schon relativ niedrig ist, erwarte ich hier keine größeren Probleme.
Nachdem der WOT 4 Pro an gut zweier Abende fertiggestellt war, ließ der Erstflug nicht allzu lange auf sich warten. Vor dem Erstflug galt es aber dem Motor eine Tankfüllung bei fetter Einstellung zu gönnen und so eine Einlaufphase sicherzustellen. Danach geht es dann aber in die Luft, um die notwendige Kühlung sicherzustellen.
Am Flugplatz angekommen, kümmerten wir uns als erstes um das Einstellen des Irvine 39 Motors.
Der Motor samt Gasweg war binnen weniger Minuten eingestellt. Da der Motor neu ist, haben wir ihn eher etwas fetter laufen lassen, damit dieser keinen Schaden nimmt. Da der Motor recht schnell eingestellt war und auch sehr sauber lief, konnte es auch rasch auf die Startbahn gehen. Der Motor hängt übrigens sehr gut am Gas. Das lässt auf viel Spaß hoffen. Im Hinterkopf behalten wir jetzt nochmals das Mehrgewicht von 240 Gramm. Gashebel nach vorne und ab durch die Mitte. Nach ein paar Metern hebt, bei einem leichten Zug am Höhenruder, der Ripmax WOT 4 Pro problemlos und sanft ab. Um den WOT 4 Pro ein wenig nach zu trimmen gehen wir erst einmal ordentlich auf Höhe. Da ich beim Start schon merkte, dass der WOT 4 Pro leicht nach links zieht, habe ich noch ein wenig nachgetrimmt. Der Rest passte sehr gut. Das Mehrgewicht von 240 gram hat sich bis jetzt nicht negativ auf die Flugeigenschaften ausgewirkt. Nach der ersten Eingewöhnungsphase und ein paar Tankfüllungen für den Motor gilt es die Grenzen des Modells und des Antriebs zu erfahren. Jetzt wird ausgiebig getestet, wofür der WOT 4 Pro eigentlich da ist. Der WOT 4 Pro lässt sich 1 A durch alle nur erdenklichen 3D Figuren fliegen und bleibt seiner Spur stets treu. Die Ripmax Quartz QZ302 tragen natürlich ihren Beitrag mit dazu bei. Die Servos sind sehr schnell und haben kein merkbares Spiel im Getriebe. Also das zuvor genannte Mehrgewicht von 240 gram macht dem WOT 4 Pro absolut nichts aus. Anfänglich war ich mir nicht ganz sicher, in wie weit der 6,5 ccm Irvine für wirklichen Flugspaß sorgen kann, aber nach der Einlaufphase des Motors und nachdem der Vergaser optimal eingestellt ist verfügt der Motor über extrem viel Power für einen Motor dieser Größe. Das hätte ich dem Antrieb nicht zugetraut. Zudem funktioniert der Abtrieb mit dem Seriendämpfer ausgezeichnet und der Motor überzeugt nicht nur durch seine Leistung, sondern vor allem auch durch seine Laufkultur und die tolle Gasannahme. Eine Tankfüllung reicht selbst bei sportlicher Gangart locker 15 bis 18 Minuten.
Da der WOT 4 Pro sich auch absolut Zahm fliegen lässt und auch eine geringe Fluggeschwindigkeit zulässt, ist die Landung extrem einfach. Ganz einfach ein wenig Schleppgas stehen lassen und der WOT 4 Pro schwebt Richtung Landebahn. Mit kleinen Ausschlägen sind die Flugeigenschaften schon fast „Trainer like“. Der große Geschwindigkeitsbereich trägt zu diesem Eindruck bei. Bei vollen Ruderausschlägen macht er dem erfahrenen Piloten wirklich richtig Spaß.
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Mein Fazit
Der WOT 4 Pro mit Methanolmotorantrieb ist für mich gleichermaßen der Blick zurück in meine Modellbauvergangenheit. Was mir sehr gefallen hat ist das ausgezeichnete Preis/Leistungsverhältnis. Wo bekommt man schon solch ein wirklich ausgezeichnetes Flugmodell samt Verbrennungsmotor zu diesem Preis. Die Qualität hat auch überzeugt. Alle Bauteile passten sehr gut ineinander, hier musste nichts nachgearbeitet werden. Ein wenig hat mich anfänglich geärgert, dass relativ viel Blei notwendig war, um den Schwerpunkt einzuhalten, auch wenn das Mehrgewicht keinen merklichen Einfluss auf die Flugeigenschaften hat. Dennoch stimmt der angegebene Schwerpunkt. Das Mehrgewicht von satten 240 gram machte sich dennoch unserer Meinung nach nicht Negativ im Flug bemerkbar. Das Modell kann fliegerisch wirklich überzeugen und bereitet dem erfahrenen Piloten viel Spaß. Kunstflug und Soft 3D sind seine Domäne, die er wirklich beherrscht. Ich für meinen Teil hoffe, dass es bald wieder mehr solche Methanolkraftstoff betriebene Flugmodelle geben wird.
-> Link zum WOT 4 Pro ARTF auf der Internetseite von Ripmax
Technische Daten:Spannweite: 1.334 mm Länge: 1.185 mm Abfluggewicht ca.: 1.940 g RC-Anlage: ab 4 Kanäle Servos: 5 Stück Ripmax Quartz QZ302 0,09s/6,6kg Luftschraube APC 11 x 4 für Verbrenner Verbrennungsmotor: Irvine 39: Gewicht: 300g Hubraum: 6.35cc Bohrung: 21.20mm Hub: 18.0mm Leistung: 1.3PS@17,000 Drehzahlbereich: 3,000-19,000 Benötigtes ZubehörServos: 5 Stück Ripmax Quartz QZ302 0,09s/6,6kg
LieferumfangRumpf, Tragflächen, Leitwerke vorgefertigt und bespannt aus Balsa/Sperrholz Wo kaufen?Bezug: Über über RIPMAX | +Preis/Leistung
-Schwerpunkt nur durch Zugabe von recht viel Blei einzuhalten
Kontaktdaten des Herstellers:Ripmax Deutschland |
Mit großem Interesse und auch Freude nehme ich wahr, dass in den letzten Monaten immer mehr Modelle mit klassischem Methanol Antrieb angeboten werden. Diese Antriebstechnik schien bis vor kurzem noch vom Aussterben bedroht.
Ripmax bietet den WOT 4 Pro im Paket mit dem Irvine 39 6,5 ccm Methanol Motor. Ripmax schwimmt bzw. fliegt mit dem neuem WOT 4 Pro gegen den Strom. Der Trend geht eigentlich eher in Richtung elektrobetriebene Flugmodelle. Davon abgesehen hat der WOT 4 Pro eine sehr spezielle Bauform. Eine Hochdecker Konstruktion mit einer Funflyer ähnlichen symmetrischen Tragfläche, alleine dies reizte mich schon.
Ich für meinen Teil finde, dass die Verbrennungsantriebe, insbesondere die Methanol Motore für Flugmodelle keinesfalls aussterben sollten. Es gibt doch nichts Schöneres, als wenn eine kleine Prise Methanol und Nitro Abgase in der Luft liegen. Von dem schönen knattern und kreischen der kleinen Motoren mal ganz abgesehen.
Der Lieferumfang des WOT 4 Pro beinhaltet das fertig bespannte ARF Modelle und eben den vorgenannten 6,5 ccm Motor von Irvine. Darüber hinaus werden noch die RC- Ausstattung und Zubehörteile für den Antrieb benötigt. Wir haben uns für die folgenden Komponenten entschieden:
Servos: 5 Stück Ripmax Quartz QZ302 0,09s/6,6kg
Luftschraube APC 11 x 4 für Verbrenner
O.S. Glühkerze Nr.8
Servokabelverlängerung 2 x 1 Meter
Methanol Kraftstoff mit 10% Nitro Anteil
Gut einen Meter Silikon Benzinschlauch
Spannungsversorgung für den Empfänger und der Servos
Und natürlich noch alles was sonst benötigt wird zum Starten des Motors.
Nachdem ich mir den WOT 4 Pro bestellt hatte, klingelte bereits nach 2 Tagen der Paketdienst bei mir an der Tür. Die aufgestaute Vorfreude auf den WOT 4 Pro trieb mich direkt, nachdem ich das Paket entgegengenommen hatte, runter in den Hobbykeller. Der WOT 4 Pro ist sehr gut verpackt. Als erstes schaue ich in die Bauanleitung und kontrolliere anhand der Stückliste, ob alle Bauteile vorhanden sind. Bei meinem ARTF Bausatz fehlte nichts und alle Bauteile waren auch ohne jegliche Beschädigung. Das freut den Modellbauer doch ungemein, wenn alles Heil beim Kunden ankommt. Bevor ich nun aber mit dem Bauen beginnen konnte, muss erst das ganze Modell nach gebügelt werden. Dies ist absolut normal und ist nichts Außergewöhnliches, durch die Temperatur und Luftdruckunterschiede im Herstellungsland entspannt sich die Folie etwas. Ich habe die Folie mit einer Temperatur von 160 Grad gestrafft. Die Folie lässt sich sehr gut nach bügeln, allerdings sollte man auf einen Föhn tunlichst verzichten, da die Folie bei Hitzeeinwirkung sehr stark schrumpft und die Wärmedosierung mit dem Fön doch etwas knifflig sein kann. Nach gut einer halben Stunde und der ersten Tasse Kaffee war das nachbügeln auch schon erledigt.
Der Zusammenbau des WOT 4 Pro
Wer seine Blicke durch die Bauanleitung schweifen lässt, wird schnell merken, dass der Zusammenbau des WOT 4 Pro recht unkompliziert ist. Dank der sehr guten Bauanleitung, bleiben keinerlei Fragen offen. Das alles ist ARF Montage, wie es jeder erfahrene Modellbauer sicherlich schon mal erledigt hat, dabei fällt beim WOT 4 Pro jedoch die hohe Passgenauigkeit und Qualität der Teile auf.
Angefangen wird mit den beiden Tragflächenhälften. Werksseitig sind die Ruderscharniere schon eingeschoben, diese müssen aber noch eingeklebt werden. Die Ruderscharniere werden mit dünnflüssigem Sekundenkleber eingeklebt. Unbedingt darauf achten, dass man diese Rechtwinklig einklebt. Am besten klebt man die Ruderscharniere in die Querruder ein, somit ist das einfädeln an der Tragfläche später deutlich einfacher. Bevor man aber die Querruder an der Tragfläche montiert, sollte man diese trocken ohne Kleber einschieben, um zu testen ob diese auch richtig sitzen. Passt dann alles, dann kann man die Querruder endgültig an den beiden Tragflächenhälften montieren. Der nächste Bauabschnitt umfasst die Montage der beiden Querruder-Servos. Die Folie über den Servoschächten muss entfernt werden. Am besten funktioniert das in der Regel mit einem Skalpell oder mit einem scharfen Cutter Messer. Des Weiteren müssen die Löcher von der Folie befreit werden, durch die später die Servokabel hindurch gezogen werden. Kleiner Tipp! Die Folie am Rand der Servoschächte bügelt man am besten gleich nochmals nach, damit sich die Folie nicht irgendwann ablöst. Alternativ können die Ausschnitte statt mit einem Messer auch mit einem Lötkolben freigelegt werden, damit sind die kannten auch gleich mit dem Untergrund fest verbunden.
Das durchziehen der Servokabel durch die Tragflächenhälften ist sehr einfach, da ab Werk bereits Schnüre in die Tragflächenhälften eingezogen worden sind. Die Servokabelverlängerung kann nun an das Servo angesteckt werden. Die Schnur zum durchziehen des Kabels, wird am Servokabel verknotet und dann wird das Kabel durch die Tragfläche hindurch gezogen. Das geht recht einfach und ist sehr schnell erledigt. Die Servos können nun endgültig in die Tragflächenhälften eingebaut werden. Wichtig hierbei ist, dass man die Löcher zur Befestigung vorbohrt, um ein unkontrolliertes reißen des Holzes beim einschrauben zu verhindern.
Als nächstes werden die dem Bausatz beiliegenden Ruderhörner für die Querruder montiert. Dabei ist darauf zu achten, dass die Gestänge Rechtwinklig zum Servo laufen, ansonsten hat man zu viel Spannung auf den Servos.
Die Gestänge für die Querruder müssen nach der Endmontage noch gekürzt werden, das macht man am besten mit einem guten Seitenschneider oder mit dem Dremel.
Einbau der Servos in den Rumpf
Der Einbau der Servos für das Seiten-, Höhenruder und Gas geht recht fix, da die Ripmax Quartz QZ302 Servos exakt in die Servoschächte passen. Auch hier sollte man die Löcher, die zur Befestigung der Servos dienen, vorbohren. Die Servoarme werden erst zum Schluss montiert, wenn alle Servos auf Mittelstellung gebracht worden sind.
Jetzt wird geklebt
Da der Einbau der Querruder und der Einbau der Querruder Servos flott von der Hand ging, geht es auch gleich weiter mit dem nächsten Bauabschnitt.
Da die Konstruktion des WOT 4 Pro mit einer einteiligen Tragfläche vorgesehen ist, werden die beiden Tragflächenhälften nun miteinander verklebt. Um sicherzustellen, dass die beiden Tragflächenhälften zusammenpassen, werden diese erst einmal trocken zusammengesteckt. Der Flächenverbinder und der Sicherungsdübel werden in eine der beiden Tragflächenhälften eingeschoben und danach die zweite Tragflächenhälfte aufgesteckt. Bei meinem WOT 4 Pro passten die beiden Tragflächenhälften hervorragend zusammen. Bevor man die Tragflächen zusammenklebt, werden als erstes die Kanten ordentlich abgeklebt. Nur so lässt sich wirkungsvoll verhindern, dass man die schöne Folie mit Kleber bekleckert, falls etwas Epoxid-Kleber danebengehen sollte. Den Flächenverbinder und den Sicherungsdübel klebe ich gleichzeitig mit ein. In der Montageanleitung ist zwar beschrieben, dass man den Flächenverbinder und den Sicherungsdübel als erstes einkleben sollte, aber sollte eines der beiden Bauteile nicht grade eingeklebt sein, dann bekommt man die beiden Tragflächenhälften nicht sauber zusammengeklebt. Wenn die beiden Tragflächenhälften sauber zusammengeklebt worden sind, kann man diese erst einmal zur Seite legen, so dass der Epoxid-Harz in Ruhe trocknen kann.
Weiter geht es jetzt am Fahrwerk. Das Fahrwerk wird wie in der Bauanleitung beschrieben montiert und am Rumpf befestigt. Weiter geht es jetzt mit dem Spornrad. Das Spornrad wird wie in der Bauanleitung beschrieben montiert und anschließend am Rumpf verschraubt. Die Löcher für die Schrauben im Rumpf sollte man mit einem 1 mm Bohrer vorbohren. Bei der Montage des Spornrades auf den genauen Sitz achten. Jetzt wird am Höhenleitwerk weitergemacht. Die Folie rechts und links am Rumpf wird vorsichtig mit einem scharfen Messer entfernt. Auch hier, am besten die Kanten wieder leicht nachbügeln oder eben gleich einen Lötkolben statt einem Messer verwenden. Das Höhenleitwerk kann nun seitlich in den Rumpf hineingeschoben werden. Hier merkt man auch gleich die sehr gute Verarbeitung des WOT 4 Pro. Das Höhenleitwerk lässt sich einfach in den Rumpf einschieben, hier klemmt und wackelt nichts. Das Höhenleitwerk wird jetzt ordentlich ausgerichtet. Dafür sollte man sich ruhig ein wenig mehr Zeit lassen, um zu gewährleisten, dass das Höhenleitwerk auch Hundertprozentig gerade ist. Nachdem das Höhenleitwerk ordentlich ausgerichtet ist, werden die Stellen, wo die Folie entfernt werden muss, mit einem Stift markiert. Das Höhenleitwerk wird jetzt wieder aus dem Rumpf herausgezogen. Die Folie am Höhenleitwerk wird mit einem scharfen Messer entfernt. Bitte darauf achten, dass man nicht zu tief schneidet, da es sonst passieren könnte, dass das Höhenleitwerk eventuell im Flug abbrechen könnte. Auch hier lässt sich wieder alternativ zum Cuttermesser ein Lötkolben verwenden, was wirkungsvoll eine Beschädigung des Holzes verhindert. Also …. Holzauge sei Wachsam.