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NextGen – Test und Video des Blade 350QX3 AP Combo
Horizon Hobby schickt den Blade 350 QX in die nächste Runde und hat das Modell 350QX3 auf den Markt gebracht. Im Paket des Ready-to-Fly Set wird der neue 350’er in Kombination mit dem neuen 3-Achs Brushless Gimbal CGO2 und einer modifizierten Spektrum DX4 geliefert. Die Wi-Fi taugliche Kamera kann dabei via APP vom Tablett oder Smartphone aus gesteuert werden, und die Bilder werden live übertragen. Dieses Set mussten wir einfach testen.
Das RTF Set des neuen Blade 350QX3 ist ein rundum sorglos Paket, um in den Bereich Areal Photography einzusteigen. Von der hochwertigen HD Kamera, die in das 3-Ach Brushless Gimbal integriert ist, dem bekannten aber noch modifizierten Blade 350QX, dem Sender speziellen DX4 Sender und dem benötigten Flugakku mit Ladegerät ist wirklich alles dabei. Für den Sender ist auch noch eine Halteklammer für das Smartphone oder Tablett enthalten, um dieses am Sender zu befestigen. Das Paket wechselt für insgesamt 969,99 Euro (UVP) den Besitzer. Wer den 350QX3 solo oder nur mit Sender als reines Fluggerät haben möchte, kann auch die Variante im Handel für 469,99 Euro (UVP), bzw. 419,99 Euro (UVP) erwerben.
Aber schauen wir uns die Komponenten im Einzelnen etwas genauer an:
Der Blade 350QX3: Der neue 350’er hat seine Gene eindeutig vom bekannten Blade 350QX. Rahmenform, Antrieb und Steuerelektronik stammen vom alten Blade V2. Aber die Firmware des QX3 ist doch ein wenig anders und kann noch mehr. Das mitgelieferte USB Interface erlaubt zusammen mit dem GUI Interface, das auf der Internetseite von www.bladehelis.com heruntergeladen werden kann, die Abfrage von Geo Daten aus dem Kopter. Zudem verfügt der QX3 über ein Geo Fencing. Hier lässt sich in bestimmten Grenzen definieren, wie weit und wie hoch der QX3 von seinem Startplatz wegfliegen darf. Erreicht er diese Grenze, dann fliegt er nicht weiter, bzw. steigt nicht mehr höher. Aber auch das Kalibrieren der Sensoren oder der update der Firmware kann über dieses Interface erfolgen. Das USB Interface wird an eine Steckverbindung die sich im Batteriefach findet, angeschlossen.
Der Rahmen ist soweit modifiziert, dass der mitgelieferte 3000 mAH 3s Lipo darin Platz findet. Wichtigste und augenfälligste Änderung ist die neue GPS Antenne, die an einem kleinen Ausleger nach oben geklappt wird. So wird nun wirkungsvoll verhindert, dass weder die Elektronik des Kopters noch die Wi-Fi Kamera einen negativen Einfluss auf den Empfang des GPS Satelliten haben. Jetzt ist der Satellitenempfang auch unter schwierigen Empfangsbedingungen wie starke Bewölkung oder Bebauung problemlos und absolut sicher.
Eine weitere Änderung am Rahmen findet sich bei der Kamerabefestigung. Hatte der alte Blade noch eine 4-Punkt Befestigung an der abgerundeten Front, an die eine spezielle Halteplatte geschraubt werden musste, so wird am 350 QX3 nun eine Adapterplatte an 3 Haltepunkten an die gerade Unterseite geschraubt. Das ist deutlich praktischer, und das Gimbal kommt so noch etwas weiter in Richtung Schwerpunkt. Der 350 QX3 ist bereits mit den hohen Fahrwerksbeinen ausgestattet, um genügend Bodenfreiheit für das Gimbal zu schaffen. Für den mitgelieferten Akku ist ein Ladegerät für den Betrieb an 230 Volt Netzspannung und 12 Volt Autobatterie enthalten. Auch finden sich diverse Quick Start Anleitungen für das Gimbal und den QX3. Diese beschreiben die notwendigen Prozeduren, um den Kompass zu kalibrieren und das Gimbal zu initialisieren. Der QX ist speziell als Kameraträger konzipiert und unterstützt die beide Flugmodes SMART und AP (Areal Photography). Die Flugmodes SAFE und AGILITY stehen nicht zur Verfügung und werden für den Einsatzzweck auch nicht benötigt.
Das 3-Achs Gimbal CGO2: Das neue 3-Achs Gimbal ist eine vollkommene Neuentwicklung. Es kann um alle 3 Achsen bewegt werden (also auch seitlich schwenken) und unterscheidet sich schon dadurch von den sonst üblichen 2-Achs Gimbal. Das Gimbal hat bereits eine hochwertige HD Kamera integriert mit einer Optik mit fester Brennweite. Über einen 5,8 GHz Wi-Fi Link werden die Daten von der Kamera zu einem kompatiblen Smartphones oder Tablets übertragen. Die maximale Auflösung der Kamera mit 16 Mega Pixeln und die Videoqualität von 1080p entsprechen Full HD. Für die Speicherung der Bilder und Videos muss die Kamera mit einer entsprechenden micro SD Karte versorgt werden. Eine 8GB Micro SD Class 10 Karte liegt dem Set bei. Damit lässt sich auch in HD Auflösung gute 30 Minute Video aufzeichnen.
Die Steuerung der Kamera, für Aufnahme und Video erfolgt ausschließlich über die entsprechende App, die für Android und Apple iOS zur Verfügung steht. Die Neigung der Kamera erfolgt mit Hilfe der Fernsteuerung über den Kanal 6. Da die DX4 keine zusätzlichen Geber hat, wird über die Firmware gesteuert, dass nach Aktivierung des Kanal 6 (über einen Schalter); die Gimbal Neigung über den Pitch Stick erfolgt und nach nochmaligen Umschalten oder nach 5 Sekunden die Pitchfunktion wieder am Knüppel anliegt. Der 350QX schwebt ihn dieser Zeit brav auf seiner Höhe.
Die Montage des CGO2 am Kopter erfolgt über eine Art Schnellverschluss, die einen schnellen Umbau des Blade 350QX3 vom semiprofessionellen Kameraträger zum reinen Spaß und Freizeitmodell binnen weniger Sekunden erlaubt. Das erweitert das Einsatzspektrum deutlich. Zu diesem Zweck ist im Lieferumfang das Gimbal in einer praktischen stabilen Kunststoff Transportschale enthalten, in der das Gimbal im demontierten Zustand mechanisch absolut sicher untergebracht ist und nicht durch falsche Lagerung beschädigt wird – super! Das Systemgewicht des neuen CGO2 ist sehr gering für ein 3-Achs Gimbal und hat so wenig Einfluss auf die Flugleistung des QX3. Das CGO2 kann auch an den älteren Blade 350QX Version 2 verbaut werden, dazu muss lediglich das hohe Fahrwerk montiert werden, um genügend Bodenfreiheit zu garantieren.
Der Sender: Die gelieferte DX4 ist eine spezielle Fernsteuerung, die für den Einsatz mit dem 350 QX3 optimiert wurde. Der Sender kann im Mode 2 oder Mode 4 verwendet werden. Der Gasknüppel ist dabei selbst neutralisierend, da der QX3 in der Mittelstellung exakt schwebt. Zudem verfügt er über keinerlei Trimmer, da diese für den 350 QX3 nicht benötigt werden. Mit Hilfe eines Schalters kann der Gasknüppel zur Änderung der Neigung der Kamera verwendet werden. Die Schalter sind mit der jeweiligen Funktion, „Umschaltung Flugmode“ und „Neigung Gimbal“ beschriftet. Mit dem mitgelieferten Sender stehen beim QX3 nur die beiden Flugmodes SAFE und AP zur Verfügung. Diese sind gerade für Video und Fotoaufnahme sicherlich die geeigneten. Die bekannte Flugmodes der älteren Blade 350QX, SAFE und Agility, stehen beim QX3 nicht zur Verfügung, bzw. nicht mit dem DX4 Sender der Combo Version. Natürlich ist auch die Funktion "Return to Home" bei QX3 implementiert.
Wer aber über einen Spektrum Computersender verfügt, kann natürlich auch diesen verwenden. Die Programmierung für den 350 QX3 ist in der Anleitung, die auf www.bladehelis.com zum Download zur Verfügung steht, genau beschrieben. Sie unterscheidet sich in einigen Punkten von der Programmierung des 350 QX V2. Allerdings sind dann wieder alle vier Flugmodi die wir schon aus der älteren Version zur Verfügung. Die einzelnen Flugmodes weder ausschliesslich über den Kanal 5 (FW: Fahrwerk) angesteuert. Je nach dem Wert am Kanal 5 anliegt, schaltet der QX3 in einen anderen Flugmode, was durch die Status LED am Kopter angezeigt wird. Die alternative Verwendung meiner DX18 führt allerdings dazu, dass ich eine eigene Lösung für die Befestigung des Smartphones oder Tablets suchen muss.
Flugeigenschaften
Die Flugeigenschaften des 350 QX3 entsprechen im Wesentlichen denen des normalen 350 QX. Das verwundert ja auch nicht, dass Antrieb und Elektronik weitgehend unverändert sind. Positiv fällt aber die neue GPS Antenne auf. Das Einloggen der notwendigen Satelliten geht nun wesentlich schneller. Schon nach wenigen Sekunden nach der Initialisierung zeigt der Blade seine Flugbereitschaft durch die dauerleuchtende Status LED an. Auch unter widrigen Bedingungen verliert er die Verbindung zum Satelliten nicht. Das ist notwendig, um eine sichere Return to Home Funktion auszuführen. Für den Einsatz in Hallen kann der QX3 ohne GPS Funktion an seinen Sender gebunden werden. Bevor es an den ersten Start geht, werden noch der Kompass und der Höhensensor kalibriert. Die entsprechende Kurzanleitung liegt bei. Die Prozedur dauert kaum länger als 2 Minuten.
Wie beschrieben, verfügt der Blade 350QX3 mit dem mitgelieferten Sender über die beiden Flugmodes SMART und AP. Der SMART Mode erlaubt eine „relative“ Steuerung. Der QX3 fliegt immer genau so wie man die Steuerknüppel bewegt. Zieht man den Nick Knüppel zu sich hin, dann fliegt der QX3 auf einen zu, egal in welche Richtung der QX3 auch gerade „schaut“. In diesem Mode fliegt der QX3 auch nicht näher als etwa 5 Meter an den Piloten heran. Die Funktion wird als save circle bezeichnet. Gerade dieser Flugmode ist für Einsteiger in den Kopterflug ideal. Hier wird intuitiv gesteuert. Der Profi wird sich in diesem Flugmode jedoch umstellen müssen, da das Steuerverhalten eben anders ist als bei eine Kopter oder Flugmodell ohne SMART Mode.
Im AP Mode ist die Steuerung so, wie es der Modellflugpilot erwartet und somit für erfahrene Piloten geeignet. Darüber hinaus hat der QX3 im AP Mode ein extrem ruhiges Flugverhalten, geringe Neigungen und sanfte Flugmanöver stehen hier im Vordergrund. Genau das Verhalten, das man von einem Kameraträger erwartet, um gute und aussagekräftige Videos zu produzieren. Dennoch reagiert der QX3 im AP Mode agile, als ich es von dem 350 QX2 kenne. So macht er auch ohne Kamera im AP Mode Spaß.
Wenn die Kamera demontiert ist, sind die Flugleistungen des QX3 wirklich klasse. Dann mutiert der QX3 zum Sportler mit sehr guten Steigleistungen und relativer hoher Geschwindigkeit.
Für den Start wird der Akku angeschlossen und der Kopter auf den Startplatz gestellt, dann den Sender einschalten und den QX3 über den Schalter an der Unterseite einschalten. Der Schalter ist sehr praktisch, da am Startplatz nicht mehr das Gefummel am Boden mit dem Akkustecker notwendig ist, wie ich es von anderen Koptern kenne.
Es dauert einige Sekunde, bis der 350 QX initialisiert ist und die notwendigen Satelliten gefunden wurden. Dann werden die Motoren gestartet, in dem die beiden Knüppel nach innen/unten geführt werden. Laufen die Motoren kann, der QX mit dem Gimbal seiner eigentlichen Bestimmung nachkommen. Der Aufnahme von Bildern und Videos!
Praktischer Einsatz des CGO2