Fachmagazin
NIGHT VisionAire von E-flite - Ein Spektakel am Himmel – nicht nur am Tag
Ein Highlight auf dem Messestand von Horizon Hobby in Nürnberg war im wahrsten Sinne des Wortes der E-flite NIGHT VisionAire. Die Präsentation des Modells in einem dunklen Raum machte neugierig und wir fieberten dem Liefertermin des Night VisionAire entgegen. Marcus Frohberg hat sich den E-flite NIGHT VisionAire in der BNF Basic Version genauer angesehen und das AS3X stabilisierte und voll beleuchtete Modell intensiv geflogen.
Der E-flite NIGHT VisionAire ist vom Konzept her ein Fun Flyer mit großer Flächentiefe und geringer Spannweite um im harten 3D Einsatz höchste Wendigkeit zu garantieren. Aber der NIGHT VisionAire kann mehr als das. Er verfügt über eine enorm kräftige LED Beleuchtung für den Nachteinsatz, die im Inneren der Tragfläche und des Rumpfes montiert ist. Das erhöht das Einsatzspektrum des Modells. Spaßfliegen zu jeder Tageszeit ist das Motto des NIGHT VisionAire. Er wird als BNF Basic Version von Horizon, wie gewohnt, in einer sehr stabilen Styropor-Verpackung geliefert. Alle Bauteile sind gegen Beschädigungen einwandfrei gesichert. Das Gesamtpaket wechselt für 299 Euro (UVP) den Besitzer - nicht wenig für ein geschäumtes Modell.
Alle Bauteile die zum Bau des Night VisionAire benötigt werden, liegen dem Baukasten bei.
Um das Modell flugbereit zu bekommen, muss der Pilot lediglich einen 3S 2200 mAh LiPo-Akku beisteuern und natürlich einen passenden Spektrum Sender. Zum Fliegen reicht schon ein DX4e Sender. Um aber alle Funktionen auszuschöpfen, empfiehlt sich die Verwendung eines Spektrum Computer Senders wie z.B. der DX6.
Die Bauteile sind überschaubar, so dass der Aufbau in kürzester Zeit erledigt sein sollte. Die Bauteile können schon während des Auspackens durch ihre hohe Qualität überzeugen. Da das Modell aus dem bewährten und stabilen Z-Schaum gefertigt ist, wird es im Flug keine unerwünschten Verwindungen und Verformungen bei extremen Flugmanövern geben. Bei ähnlichen Modellen anderer Herstellern konnte ich schon feststellen, dass sich bei extrem geflogenen Manövern die Tragflächen und Leitwerke leicht verwinden oder durchbiegen, was natürlich die Flugeigenschaften und die Steuerpräzision negativ beeinflusst. Soviel sei vorweg genommen, der NIGHT VisionAire hat damit keine Probleme!
Der Aufbau des NIGHT VisionAire
Die Montageanleitung ist eine gute Lektüre, die jeden Schritt des Aufbaus und Programmierung des Senders genau beschreibt. Wer sich daran hält kommt problemlos ans Ziel. Die Montage beginnt mit dem Hauptfahrwerk des Modells. Auf der Unterseite des Rumpfes befindet sich eine Kunststoffhalterung in die das Fahrwerk einfach nur eingesteckt wird. Hierbei ist darauf zu achten, dass das Fahrwerk mit der gebogenen Seite nach vorne zeigt. Wenn das Fahrwerk falsch herum eingebaut ist, hat der NIGHT VisionAire zu wenig Vorlauf am Fahrwerk und wird vermutlich einen Kopfstand bei Start und Landung vollführen. Das Fahrwerk wird mittels einer Kunststoffabdeckung an den Rumpf verschraubt und gesichert.
Das Höhenleitwerk des NIGHT VisionAire ist, wie der Rumpf und die Tragflächen auch, beleuchtet. Daher müssen die notwendigen Stromkabel der Leitwerkshälften entsprechend angeschlossen werden. Werkseitig sind schon alle Kabel und Steckverbindungen im Rumpf verlegt und es gibt keinerlei lästiges Gefummel. Die Stromanschlüsse sitzen hinten am Rumpf. Die Buchsen liegen in einer Halterung. Hier werden die Stecker für die Beleuchtung eingesteckt. Dank der Halterung für die Buchsen gibt es hier keine überflüssig herum hängende Kabel. Das ist konstruktiv prima gelöst und der Montageaufwand beschränkt sich auf ein absolutes Minimum.
Die Höhenleitwerkshälften werden mit Hilfe eines Steckungsrohres aus CFK bis an den Rumpf heran geschoben und anschließend in das Kunststoff-Formteil, das sich am Rumpf befindet, eingeschoben. Durch das Kunststoff-Formteil werden die Leitwerkshälften praktisch zwangsgeführt. So sitzen die Leitwerkshälften auch im perfekten 90 Grad Winkel zum Rumpf. Reinstecken und fertig ist die Montage des Leitwerks - prima.
Die Leitwerkshälften gehen sehr stramm in die Führung hinein - also nicht erschrecken bei der Montage. Gesichert werden die Leitwerkshälften nur mit jeweils vier Klebestreifen. Diese Verbindung hält bombenfest.
Vor der Montage der Tragflächen müssen die Side Force Generatoren montiert werden. Da die Teile durchaus leicht vertauscht werden können, hat Horizon Hobby die Side Force Generatoren entsprechend sinnvoll beschriftet. Die Side Force Generatoren werden mit doppelseitigen Klebestreifen, die in die Führung für die Side Force Generatoren eingelegt sind, eingeklebt. Auch hier ist der Montageaufwand sehr gering und alles passt perfekt zusammen.
Der letzte Bauabschnitt umfasst die Montage der Tragfläche. Wie zuvor am Höhenleitwerk wird auch an den Tragflächen ein Kohlefaserrohr für die Verbindung und Stabilisierung der Tragflächen verwendet. Eine der Tragflächenhälften wird auf das Kohlefaserrohr aufgeschoben und bis kurz vor den Rumpf heran geschoben. Da der NIGHT VisionAire auch in den Tragflächen beleuchtet ist, müssen für die Tragflächen jeweils zwei Kabel auf jeder Seite in den Rumpf eingefädelt werden. Um an die Kabel heran zu kommen, befindet sich auf der unteren Seite des NIGHT VisionAire ein kleiner Schacht.
In diesem Schacht befindet sich übrigens auch der AR636A Empfänger, der wie bei anderen Modellen von Horizon Hobby, fertig parametrisiert ist. Am Empfänger ist werkseitig das benötigte Y-Kabel für die Querruderservos bereits eingesteckt.
Was nun noch fehlt ist der Anschluss für die Stromversorgung der Beleuchtung. Um ein heilloses Kabelgewirr zu vermeiden, ist im NIGHT VisionAire ein Stromverteiler in Form einer kleinen Platine eingebaut- eine durchdachte und schöne Lösung. Die beiden Stromanschlüsse der Tragflächen werden an den Verteiler einfach angeschlossen. Leider war bei meinem Testmodell der Stromverteiler ein wenig zu weit vorne eingeklebt worden, somit wären die Kabel zu kurz gewesen. Den Verteiler habe ich kurzer Hand einfach ein wenig weiter nach hinten gesetzt. Der Verteiler ist lediglich mit Silikon fixiert und lässt sich ganz einfach heraus lösen. Nachdem alle Kabel der Tragfläche angeschlossen sind, werden die beiden Tragflächenhälften komplett bis an den Rumpf heran geschoben und mit jeweils einer Schraube am Rumpf gesichert. Alle Rudergestänge, Ruderhörner und Gabelköpfe sind werkseitig schon am Modell montiert. Es müssen nur noch die Gabelköpfe von Höhen und Seitenleitwerk in die Ruderhörner eingeklippst werden. Die Justierung der Gestänge erfolgt nach dem Binden an den Sender des Modells.
Nachdem der NIGHT VisionAire nun fertig auf der Werkbank steht, kann dem Modell nun Leben eingehaucht werden. Die notwendigen Programmierungen für die verschiedenen Computersender sind in der Anleitung genau angegeben. Der Bindevorgang ist Standard und in wenigen Sekunden erledigt. Nach dem initialisieren des AS3X können die Rudergestänge abschließend genau eingestellt werden.
Die Beleuchtung wird mit einem separaten Schalter im Akkuschacht ein- bzw. ausgeschaltet. Die verwendeten leistungsstarken weißen LEDs sind so enorm hell, so dass es bei mir im Keller fast taghell geworden ist. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet und ich fiebere schon den ersten Dämmerungseinsätzen entgegen.
Der Schwerpunkt
Der angegebene Schwerpunkt liegt bei 125 bis 130 mm, gemessen von der Tragflächenvorderkante der Flächenwurzel. Die Flugerprobung hat gezeigt, dass sowohl 125 mm sowie 130 mm gut funktionieren. Je nach Flugstil und persönlichen Vorlieben kann der Schwerpunkt variiert werden.
Tag- und Nachteinsatz
Der NIGHT VisionAire ist, wie der Name ja schon vermuten lässt, auch für den Einsatz bei Dunkelheit gedacht. Die ersten Flüge fanden aber natürlich bei Tageslicht statt.
Der NIGHT Visionaire hat den bekannten AR636A Empfänger spendiert bekommen. Er verfügt über das AS3X System zum Ausgleich von äusseren Störungen wie Windeinflüssen und über die SAFE Technologie, die eine automatische Stabilisierung in eine sichere Fluglage auf Knopfdruck garantiert. So wird ein Maximum an Flugstabilität bei allen Wetterlagen und bestmögliche Sicherheit, wenn das Modell in eine kritische Situation gerät, zur Verfügung gestellt.
Wie bei allen Kreiselsystemen muss sich das AS3X/SAFE System beim Einschalten initialisieren. Daher darf das Modell nach dem Anstecken des Akkus auch nicht bewegt werden. Seine Bereitschaft zeigt das AS3X durch Vollausschläge von Höhen- und Querruder an. Um das System zu aktivieren, muss der Gashebel leicht nach vorne geschoben werden, so kann dann auch am Boden die Funktion des AS3X überprüft werden. Für die ersten Flüge wähle ich am Sender den Präzisions-Mode. In diesem Modus sind die Ruderausschläge geringer und die Kreiselwirkung nicht so extrem. Insgesamt stehen zwei Flug Modi zur Verfügung: Präzision für höhere Fluggeschwindigkeiten und klassische Flugmanöver und der 3D Modus für große Ausschläge und enorme Wendigkeit. Im 3D Mode greift der Kreisel deutlich aggressiver bei äusseren Einflüssen ein, was bei höheren Fluggeschwindigkeiten im 3D Mode zu einem Schwingen oder Aufschaukeln führen kann.
Funflyer typisch hebt der NIGHT VisionAire schon nach kürzester Startstrecke ab. Ohne Hektik lässt er sich im Präzisionsmode dirigieren und schön durch die bekannten und klassischen Flugmanöver steuern. Im Messerflug verlangt er aber nach ordentlicher Seitenruderunterstützung, was mich trotz der hohen Rumpfsilhouette ein wenig überrascht hat. Hat man sich daran erst einmal gewöhnt, geht er im Messerfug aber wie an der sprichwörtlichen Schnur gezogen. Das AS3X verrichtet seine Aufgabe im Hintergrund absolut zuverlässig und ohne negativen Einfluss auf das Fluggefühl. Hier bleiben keinerlei Wünsche offen.
Im 3D Mode zeigt der NIGHT VisionAire sein zweites Gesicht, da nun die vollen Ruderausschläge und eine aggressivere Kreiselcharaketristik eingeschaltet sind. Alle 3D Figuren lassen nun problemlos fliegen und das Modell weist eine enorme Wendigkeit auf. Ruderausschläge wie ein Garagentor erlauben extrem geflogene Figuren. Die Antriebsleistung passt prima zum Modell und leistet sein Übriges. Der Powerantrieb erlaubt senkrechtes Steigen bis zur Sichtgrenze und beschleunigt das Modell auch aus der Torquerolle flott nach oben. Selbst aus Vollgas gerissene Rollen steckt der NIGHT VisionAire dank seiner Z-Schaum Konstruktion problemlos weg. Da biegt sich nichts durch oder verwindet sich im Flug.
Für kritische Situationen, in denen der Pilot sein Limit überschritten hat, stellt der NIGHT VisionAire die bekannte SAFE Funktion des AR636A zur Verfügung. Ein Druck auf den Bind- Knopf und das Modell stabilisiert sich augenblicklich und ohne nennenswerten Höhenverlust in eine horizontale Normalfluglage. Nachdem sich der NIGHT VisionAire wieder in sicherer Fluglage befindet, wird der SAFE-Button einfach wieder losgelassen und der Pilot hat sofort die volle Kontrolle zurück. Die SAFE-Funktion arbeitet absolut sicher. Der vorgeschlagene Akku reicht je nach Flugstil für 5-6 Minuten Flugzeit. Da sich der NIGHT VisionAire aufgrund der geringen Flächenbelastung auch extrem langsam fliegen lässt, ist die Landung ein wahres Kinderspiel.
Was am Tag schon toll aussieht wird in der Nacht zu einem wahren Spektakel. Schon am ersten schönen Frühlingsabend wird das Modell auch im Dunkeln seinem Element übergeben. Neben der üblichen Initialisierungsprozedur wird nun auch die Beleuchtung eingeschaltet. Der NIGHT VisionAire erstrahlt in seiner vollen Pracht. Die Fluglage ist durch die Beleuchtung und dem unterschiedlichen Dekor auf der Ober- und Unterseite im Dunkeln sehr gut zu erkennen. Anfangs war ich da sehr skeptisch, weil der NIGHT VisionAire komplett weiß ausgeleuchtet ist, meine Bedenken waren hier aber vollkommen unbegründet. Es macht von der Sicht her kaum einen Unterschied, ob man tagsüber oder nachts fliegt. Nur das richtige Einschätzen der Flughöhe erfordert etwas Gewöhnung. Durch die wirklich ausgezeichnete, serienmäßige Beleuchtung des NIGHT VisionAire erhält man ein zusätzliches Einsatzspektrum des Modells, das mich persönlich wirklich begeistert. Ein Spektakel das nicht nur mich, sondern auch alle Flugkollegen in seinen Bann zieht.
Fazit
Der NIGHT VisionAire ist trotz seines Preises ein im wahrsten Sinne des Wortes ‚preiswertes‘ Modell. Nicht nur das gut durchkonstruierte Modell und die guten Komponenten mit dem AS3X sind hier zu nennen, sondern auch die aufwendige Beleuchtung, durch die das Einsatzspektrum enorm erweitert wird. Der hohe Vorfertigungsgrad und die hohe Passgenauigkeit der Bauteile suchen ihres Gleichen. Bei dem NIGHT VisionAire handelt es sich um ein reines Fun Fly 3D Modell der Extraklasse. Die Grenzen setzt nur der Pilot. Egal ob bei Tag oder Nacht, der NIGHT VisionAire macht einfach Laune ohne Abstriche. Alle eingebauten Komponenten sind stimmig zum Modell. Die Flugeigenschaften lassen keinerlei Wünsche offen. Das AS3X zusammen mit der SAFE Funktion geben dem Pilot ein sicheres Flugvergnügen, wenn es doch einmal eng werden soll.
-> Link zum NIGHT Visionaire auf der Internetseite von Horizon Hobby
Technische Daten:Spannweite: 1143 mmLänge: 1088 mm Material: Z-Schaum Motor: 1250Kv Brushless Außenläufer (eingebaut) Servos: 4 Stk. 13g Digitalservos (eingebaut) Regler: 40A Lite Pro Switch-Mode BEC Brushless ESC (eingebaut) Steuerrung: Motor, Quer, Höhe, Seite Empfohlener LiPo-Akku: 3 S 2200 mAh AR636A 6-Kanal DSMX Empfänger, SAFE- und AS3X-Technologie (eingebaut) Abfluggewicht: Testmodell mit 1360 Gramm
Wo kaufen?UVP € 299,99
| + Sehr hoher Vorfertigungsgrad - relativ viel Seitenrudereinsatz im Messerflug notwendig
Kontaktdaten des Herstellers:Horizon Hobby GmbH |
Ein Highlight auf dem Messestand von Horizon Hobby in Nürnberg war im wahrsten Sinne des Wortes der E-flite NIGHT VisionAire. Die Präsentation des Modells in einem dunklen Raum machte neugierig und wir fieberten dem Liefertermin des Night VisionAire entgegen. Marcus Frohberg hat sich den E-flite NIGHT VisionAire in der BNF Basic Version genauer angesehen und das AS3X stabilisierte und voll beleuchtete Modell intensiv geflogen.
Der E-flite NIGHT VisionAire ist vom Konzept her ein Fun Flyer mit großer Flächentiefe und geringer Spannweite um im harten 3D Einsatz höchste Wendigkeit zu garantieren. Aber der NIGHT VisionAire kann mehr als das. Er verfügt über eine enorm kräftige LED Beleuchtung für den Nachteinsatz, die im Inneren der Tragfläche und des Rumpfes montiert ist. Das erhöht das Einsatzspektrum des Modells. Spaßfliegen zu jeder Tageszeit ist das Motto des NIGHT VisionAire. Er wird als BNF Basic Version von Horizon, wie gewohnt, in einer sehr stabilen Styropor-Verpackung geliefert. Alle Bauteile sind gegen Beschädigungen einwandfrei gesichert. Das Gesamtpaket wechselt für 299 Euro (UVP) den Besitzer - nicht wenig für ein geschäumtes Modell.
Alle Bauteile die zum Bau des Night VisionAire benötigt werden, liegen dem Baukasten bei.
Um das Modell flugbereit zu bekommen, muss der Pilot lediglich einen 3S 2200 mAh LiPo-Akku beisteuern und natürlich einen passenden Spektrum Sender. Zum Fliegen reicht schon ein DX4e Sender. Um aber alle Funktionen auszuschöpfen, empfiehlt sich die Verwendung eines Spektrum Computer Senders wie z.B. der DX6.
Die Bauteile sind überschaubar, so dass der Aufbau in kürzester Zeit erledigt sein sollte. Die Bauteile können schon während des Auspackens durch ihre hohe Qualität überzeugen. Da das Modell aus dem bewährten und stabilen Z-Schaum gefertigt ist, wird es im Flug keine unerwünschten Verwindungen und Verformungen bei extremen Flugmanövern geben. Bei ähnlichen Modellen anderer Herstellern konnte ich schon feststellen, dass sich bei extrem geflogenen Manövern die Tragflächen und Leitwerke leicht verwinden oder durchbiegen, was natürlich die Flugeigenschaften und die Steuerpräzision negativ beeinflusst. Soviel sei vorweg genommen, der NIGHT VisionAire hat damit keine Probleme!
Der Aufbau des NIGHT VisionAire
Die Montageanleitung ist eine gute Lektüre, die jeden Schritt des Aufbaus und Programmierung des Senders genau beschreibt. Wer sich daran hält kommt problemlos ans Ziel. Die Montage beginnt mit dem Hauptfahrwerk des Modells. Auf der Unterseite des Rumpfes befindet sich eine Kunststoffhalterung in die das Fahrwerk einfach nur eingesteckt wird. Hierbei ist darauf zu achten, dass das Fahrwerk mit der gebogenen Seite nach vorne zeigt. Wenn das Fahrwerk falsch herum eingebaut ist, hat der NIGHT VisionAire zu wenig Vorlauf am Fahrwerk und wird vermutlich einen Kopfstand bei Start und Landung vollführen. Das Fahrwerk wird mittels einer Kunststoffabdeckung an den Rumpf verschraubt und gesichert.
Das Höhenleitwerk des NIGHT VisionAire ist, wie der Rumpf und die Tragflächen auch, beleuchtet. Daher müssen die notwendigen Stromkabel der Leitwerkshälften entsprechend angeschlossen werden. Werkseitig sind schon alle Kabel und Steckverbindungen im Rumpf verlegt und es gibt keinerlei lästiges Gefummel. Die Stromanschlüsse sitzen hinten am Rumpf. Die Buchsen liegen in einer Halterung. Hier werden die Stecker für die Beleuchtung eingesteckt. Dank der Halterung für die Buchsen gibt es hier keine überflüssig herum hängende Kabel. Das ist konstruktiv prima gelöst und der Montageaufwand beschränkt sich auf ein absolutes Minimum.
Die Höhenleitwerkshälften werden mit Hilfe eines Steckungsrohres aus CFK bis an den Rumpf heran geschoben und anschließend in das Kunststoff-Formteil, das sich am Rumpf befindet, eingeschoben. Durch das Kunststoff-Formteil werden die Leitwerkshälften praktisch zwangsgeführt. So sitzen die Leitwerkshälften auch im perfekten 90 Grad Winkel zum Rumpf. Reinstecken und fertig ist die Montage des Leitwerks - prima.
Die Leitwerkshälften gehen sehr stramm in die Führung hinein - also nicht erschrecken bei der Montage. Gesichert werden die Leitwerkshälften nur mit jeweils vier Klebestreifen. Diese Verbindung hält bombenfest.
Vor der Montage der Tragflächen müssen die Side Force Generatoren montiert werden. Da die Teile durchaus leicht vertauscht werden können, hat Horizon Hobby die Side Force Generatoren entsprechend sinnvoll beschriftet. Die Side Force Generatoren werden mit doppelseitigen Klebestreifen, die in die Führung für die Side Force Generatoren eingelegt sind, eingeklebt. Auch hier ist der Montageaufwand sehr gering und alles passt perfekt zusammen.
Der letzte Bauabschnitt umfasst die Montage der Tragfläche. Wie zuvor am Höhenleitwerk wird auch an den Tragflächen ein Kohlefaserrohr für die Verbindung und Stabilisierung der Tragflächen verwendet. Eine der Tragflächenhälften wird auf das Kohlefaserrohr aufgeschoben und bis kurz vor den Rumpf heran geschoben. Da der NIGHT VisionAire auch in den Tragflächen beleuchtet ist, müssen für die Tragflächen jeweils zwei Kabel auf jeder Seite in den Rumpf eingefädelt werden. Um an die Kabel heran zu kommen, befindet sich auf der unteren Seite des NIGHT VisionAire ein kleiner Schacht.
In diesem Schacht befindet sich übrigens auch der AR636A Empfänger, der wie bei anderen Modellen von Horizon Hobby, fertig parametrisiert ist. Am Empfänger ist werkseitig das benötigte Y-Kabel für die Querruderservos bereits eingesteckt.
Was nun noch fehlt ist der Anschluss für die Stromversorgung der Beleuchtung. Um ein heilloses Kabelgewirr zu vermeiden, ist im NIGHT VisionAire ein Stromverteiler in Form einer kleinen Platine eingebaut- eine durchdachte und schöne Lösung. Die beiden Stromanschlüsse der Tragflächen werden an den Verteiler einfach angeschlossen. Leider war bei meinem Testmodell der Stromverteiler ein wenig zu weit vorne eingeklebt worden, somit wären die Kabel zu kurz gewesen. Den Verteiler habe ich kurzer Hand einfach ein wenig weiter nach hinten gesetzt. Der Verteiler ist lediglich mit Silikon fixiert und lässt sich ganz einfach heraus lösen. Nachdem alle Kabel der Tragfläche angeschlossen sind, werden die beiden Tragflächenhälften komplett bis an den Rumpf heran geschoben und mit jeweils einer Schraube am Rumpf gesichert. Alle Rudergestänge, Ruderhörner und Gabelköpfe sind werkseitig schon am Modell montiert. Es müssen nur noch die Gabelköpfe von Höhen und Seitenleitwerk in die Ruderhörner eingeklippst werden. Die Justierung der Gestänge erfolgt nach dem Binden an den Sender des Modells.
Nachdem der NIGHT VisionAire nun fertig auf der Werkbank steht, kann dem Modell nun Leben eingehaucht werden. Die notwendigen Programmierungen für die verschiedenen Computersender sind in der Anleitung genau angegeben. Der Bindevorgang ist Standard und in wenigen Sekunden erledigt. Nach dem initialisieren des AS3X können die Rudergestänge abschließend genau eingestellt werden.
Die Beleuchtung wird mit einem separaten Schalter im Akkuschacht ein- bzw. ausgeschaltet. Die verwendeten leistungsstarken weißen LEDs sind so enorm hell, so dass es bei mir im Keller fast taghell geworden ist. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet und ich fiebere schon den ersten Dämmerungseinsätzen entgegen.
Der Schwerpunkt
Der angegebene Schwerpunkt liegt bei 125 bis 130 mm, gemessen von der Tragflächenvorderkante der Flächenwurzel. Die Flugerprobung hat gezeigt, dass sowohl 125 mm sowie 130 mm gut funktionieren. Je nach Flugstil und persönlichen Vorlieben kann der Schwerpunkt variiert werden.
Tag- und Nachteinsatz
Der NIGHT VisionAire ist, wie der Name ja schon vermuten lässt, auch für den Einsatz bei Dunkelheit gedacht. Die ersten Flüge fanden aber natürlich bei Tageslicht statt.
Der NIGHT Visionaire hat den bekannten AR636A Empfänger spendiert bekommen. Er verfügt über das AS3X System zum Ausgleich von äusseren Störungen wie Windeinflüssen und über die SAFE Technologie, die eine automatische Stabilisierung in eine sichere Fluglage auf Knopfdruck garantiert. So wird ein Maximum an Flugstabilität bei allen Wetterlagen und bestmögliche Sicherheit, wenn das Modell in eine kritische Situation gerät, zur Verfügung gestellt.
Wie bei allen Kreiselsystemen muss sich das AS3X/SAFE System beim Einschalten initialisieren. Daher darf das Modell nach dem Anstecken des Akkus auch nicht bewegt werden. Seine Bereitschaft zeigt das AS3X durch Vollausschläge von Höhen- und Querruder an. Um das System zu aktivieren, muss der Gashebel leicht nach vorne geschoben werden, so kann dann auch am Boden die Funktion des AS3X überprüft werden. Für die ersten Flüge wähle ich am Sender den Präzisions-Mode. In diesem Modus sind die Ruderausschläge geringer und die Kreiselwirkung nicht so extrem. Insgesamt stehen zwei Flug Modi zur Verfügung: Präzision für höhere Fluggeschwindigkeiten und klassische Flugmanöver und der 3D Modus für große Ausschläge und enorme Wendigkeit. Im 3D Mode greift der Kreisel deutlich aggressiver bei äusseren Einflüssen ein, was bei höheren Fluggeschwindigkeiten im 3D Mode zu einem Schwingen oder Aufschaukeln führen kann.
Funflyer typisch hebt der NIGHT VisionAire schon nach kürzester Startstrecke ab. Ohne Hektik lässt er sich im Präzisionsmode dirigieren und schön durch die bekannten und klassischen Flugmanöver steuern. Im Messerflug verlangt er aber nach ordentlicher Seitenruderunterstützung, was mich trotz der hohen Rumpfsilhouette ein wenig überrascht hat. Hat man sich daran erst einmal gewöhnt, geht er im Messerfug aber wie an der sprichwörtlichen Schnur gezogen. Das AS3X verrichtet seine Aufgabe im Hintergrund absolut zuverlässig und ohne negativen Einfluss auf das Fluggefühl. Hier bleiben keinerlei Wünsche offen.
Im 3D Mode zeigt der NIGHT VisionAire sein zweites Gesicht, da nun die vollen Ruderausschläge und eine aggressivere Kreiselcharaketristik eingeschaltet sind. Alle 3D Figuren lassen nun problemlos fliegen und das Modell weist eine enorme Wendigkeit auf. Ruderausschläge wie ein Garagentor erlauben extrem geflogene Figuren. Die Antriebsleistung passt prima zum Modell und leistet sein Übriges. Der Powerantrieb erlaubt senkrechtes Steigen bis zur Sichtgrenze und beschleunigt das Modell auch aus der Torquerolle flott nach oben. Selbst aus Vollgas gerissene Rollen steckt der NIGHT VisionAire dank seiner Z-Schaum Konstruktion problemlos weg. Da biegt sich nichts durch oder verwindet sich im Flug.