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DLG Spaß – Test und Video des E-flite UMX Whipit von Horizon Hobby
Nur die wenigsten Modellpiloten haben sich vermutlich jemals mit dem Fliegen von SAL (Side Arm Launch) / DLG (Disc Launch Glider) Segelflugmodellen beschäftigt. Horizon Hobby möchte mit seinem E-flite Whipit diese spannende Form des Modellfliegens einer breiteren Masse zugänglich machen. Ob diese spezielle Nische des Flugmodellsports wirklich Spaß macht und wie der kleine UMX Whipit fliegt haben wir probiert.
Ich fliege hauptsächlich Kunstflugmodelle mit einer Spannweite von über 2 Metern, die meist mit Benzinmotoren angetrieben werden. Natürlich befinden sich auch kleiner Modelle verschiedener Sparten in meinem Hangar, aber mein Fokus liegt doch eindeutig auf dem Bereich Kunstflug.
Umso mehr war ich einmal wieder an einer echten Alternative zu meinen sonst üblichen Modellen im Modellflug interessiert. Mit dem kleinen SAL Modell UMX DLG Whipit von E-flite habe ich diese Alternative eindeutig gefunden und das Modell zum Preis von 79,99 Euro (UVP) bestellt. Dieser Kleinsegler mit 43 Gramm Gewicht, der mit einer Art Schleuderwurf auf die notwendige Ausgangshöhe gebracht wird, ist wirklich ein vollkommen anders Fluggerät, als das was ich bislang geflogen bin. Ob diese Form des Modellfliegens Spaß macht? Der kleine Whipit erinnert mich doch ein wenig an meine ersten Berührungen mit der Modellfiegerei mit Freiflugmodellen, als ich noch ein Kind war.
Wie bei allen UMX Modellen, wird der Whipit fertig aufgebaut, mit einem 70 mAh 1s Akku geliefert. Für den Betrieb wird zusätzlich ein einfacher DSMX Spektrum Sender benötigt. Besondere Anforderungen an den Sender werden keine gestellt, da das Modell lediglich über zwei Achsen gesteuert wird. Es muss nicht einmal ein Computersender sein, da Einstellungen wie Expo noch Dual Rate benötigt werden.
Die Lieferung des Whipit erfolgt, wie bei den UMX Modellen von Horizon Hobby üblich, in einem Tragekarton, der auch gleichzeitig als Aufbewahrungskarton dient. Der Whipit ist nahezu betriebsfertig aufgebaut, lediglich die Tragfläche muss noch mit 4 selbstschneidenden Schrauben auf dem Rumpf befestigt werden. Da keinerlei Kabelverbindung zur Tragfläche benötigt wird, ist das Modell mit der Montage der Tragfläche auch schon flugbereit. Um die Sichtbarkeit zu verbessern, liegen dem Modell ein paar Blockstreifenaufkleber bei, die nach Wunsch und Bedarf auf die Unterseite der Tragfläche geklebt werden können.
Das Fernsteuersystem des BNF (Bind’n fly) Whipit besteht aus dem bekannten Einplatinensystem mit Spektrum DSMX Empfänger und 2 Linearservos, welche die Ruder über zwei Schubstangen, die im inneren des CFK Heckrohrs verlaufen, anlenken. Die Rumpfkeule besteht aus EPP, die zusätzlich von einer Kunststoffkappe geschützt wird. Die Kappe dient zum einen dem Schutz des Rumpfes bei der Landung, hält aber zugleich den Empfängerakku und die Serviceklappe über der Empfängerplatine an Ort und Stelle.
Die Tragfläche besteht ebenfalls aus einem sehr feinporigen, geschäumten Werkstoff, die einen CFK Holm zur Stabilisierung über die gesamte Länge besitzt. Da das Modell keinerlei Querruder hat, wird eine relativ große V-Form benötigt um stabile Flugeigenschaften zu garantieren.
Auch die beiden Ruderflächen des Seiten- und Höheruder bestehen aus diesem feinporigen Material und sind ebenfalls durch entsprechende Kunststoffeinlagen stabilisiert.
Die Mittelstellung der beiden Servos werden über zwei U-Biegungen im Anlenkungsdraht eingestellt. Die Ruderausschläge passen bei 100 Prozent Ausschlag am Sender ausgezeichnet. Auch der Schwerpunkt ergibt sich quasi automatisch richtig, wenn der Akku an die vorgesehene Position geschoben wird. Die Angabe zum Schwerpunkt in der Anleitung sollte möglichst genau eingehalten werden, denn das kleine Modell reagiert empfindlich auf kleine Abweichungen im Schwerpunkt, was sofort mit schlechteren Flugeigenschaften quittiert wird.
Einsatzbereit
Der Whipit ist binnen 3 Minuten aufgebaut und einsatzbereit. Da mir persönliche die spezielle DLG Wurftechnik nicht geläufig ich starte ich das Modell erst einmal mit einem einfachen Wurfstart. Erstaunlich das ich so schon bis zu 10 Höhenmeter erreichen kann, ohne dass ich mich dafür besonders anstrengen muss. Das geringe Gewicht von 43 Gramm und die Spannweite von 620 mm ergeben aufgrund der sehr geringen Flächenbelastung einen enormen Gleitwinkel. Die 10 Meter werden in 10 -15 Sekunden sauber abgeflogen. Die Fluggeschwindigkeit ist dabei wirklich sehr gering. Natürlich ist das leichte Modell windanfällig und kann nur sinnvoll bei wirklich relativ ruhigen Bedingungen eingesetzt werden. Dann nimmt der Whipit aber wirklich jede noch so kleine Thermik in Bodennähe an. Nachdem ich mich an die wirklich absolut unkritischen Flugeigenschaften gewöhnt habe, geht es an die Schleuderwurftechnik. Das Modell wird mit der Wurfhand an der Außenseite der Fläche, direkt am Holm zwischen Daumen und Zeigefinger gegriffen. Dort ist das Modell absolut stabil und nimmt keinen Schaden. Bei anderen DLG Modellen findet sich an der Tragflächspitze ein kleiner Dorn bei dem Zeige- und Ringfinger zum Wurf eingehakt werden. Dieses ist aber aufgrund des geringen Gewichtes beim Whipit nicht notwendig und würde vermutlich eher stören als helfen.
Ich hole mit dem Arm in einer leichten Kreisbewegung Schwung und schleudere das Modell senkrecht nach oben. Wie eine kleine Rakete zieht sie ab und kurz vor Erreichen der Gipfelhöhe, drücke ich den Höhenruder-Knüppel voll nach vorne, damit das Modell sofort in den Gleitflug übergeht und nicht durch Pumpbewegungen schon einen Teil der erreichten Höhe abbaut. Bis zu erstaunlichen 20-25 Meter Ausgangshöhe sind so zu erreichen, was die Chance auf ein wenig bodennahe Thermik deutlich erhöht. Ich habe auch eine Wurftechnik versucht bei der ich mich fast um die eigene Achse gedreht habe, aber eine wirklich höhere Ausgangshöhe konnte ich so auch nicht erreichen. Hier ist das Modellgewicht der limitierende Faktor. Selbst wenn der Wurf mal nicht ganz sauber war und das Modell viel zu steil oder gar mit etwas Rückenlage in den Himmel steigt ist das kein Problem. Schnell stabilisiert sich der Whipit in Normalfluglage und gleitet friedlich zu Boden.
Es ist unglaublich spannend, wenn man immer wieder versucht seine persönliche Maximalflugzeit selbst zu überbieten und selbst noch so minimale Thermikbärte zu nutzen. Ich persönlich hätte nicht geglaubt, dass diese Form des Modellfliegens so viele Reize hat. Fliegerisch ist der Whipit keine große Herausforderung. Absolut lammfromm zieht er seine Bahnen und folgt den Ruderausschlägen sehr präzise. Naturbedingt sind die Reaktionen eines 2-Achs Modells auf das Seitenruder etwas verzögert und erfordern etwas vorausschauendes Fliegen. Aber selbst ein fortgeschrittener Anfänger kommt mit dem Modell zurecht. Schnell möchte man sich nicht mehr nach jedem Flug nach dem Modell bücken und versucht daher das Modell jedes Mal so zu steuern, dass es gefangen werden kann. Dank der niedrigen Fluggeschwindigkeit ist das kein Problem. Einfach in Hüfthöhe auf sich zufliegen und nach der Rumpfkeule greifen und es kann gleich wieder losgehen.
Die Schwachstelle bei den SAL Modellen ist meist der Leitwerksträger, da dieses Bauteil aufgrund des geringen Gesamtgewichtes und des relativ langen Rumpfes sehr leicht und filigran gebaut wird, damit vorne zur Einhaltung des Schwerpunktes kein Blei benötigt wird. Aber E-flite hat hier den richtigen Kompromiss gefunden und ein entsprechend stabiles, aber eben auch leichtes Bauteil entwickelt. Ich hatte keinerlei Probleme mit dem Leitwerksträger, auch wenn die Landung mal nicht so sauber war.
Das DLG Fliegen hat schon so etwas wie Suchtpotential. Wieder und wieder werfe ich das kleine Modell und versuche die Grenzen der Flugzeit auszuloten. Sorgen um den Empfängerakku braucht man sich dabei keine zu machen. Ich habe es an einem Flugtag nicht geschafft den Akku leerzufliegen. Ein paar Tipps zum DLG Schleuderwurf habe ich mir aus der Anleitung entnommen, die wie üblich das Modell und die Einstellungen genau beschreibt. Darüber hinaus finden sich aber eben auch ein paar gute Tipps und Hinweise zum DLG fliegen darin, was dem Einsteiger sicherlich hilft.
Fazit
Der Ausflug in die DLG Fliegerei hat mir eine spannende neue Nische unseres Hobby gezeigt und es wird sicherlich nicht das letzte Mal sein, dass ich mich damit beschäftige. Der E-flite Whipit hat mir den Weg dazu bereitet und er ist ein tolles Einsteigermodell für diese Sportart. Der Whipit hat mittlerweile einen festen Platz in meinem Kofferraum eingenommen und ich nutze oft ein wenig freie Zeit, um auf einer Wiese meine DLG Fähigkeiten zu verbessern. Spaß zum kleinen Preis! Aus meiner Sicht ein Volltreffer.
-> Link zur E-Flite Whipit auf der Internetseite von Horizon Hobby
Technische Daten:Artikelnummer: EFLU3150Version: BNF Basic (Bind-N-Fly Basic) Spannweite: 620 mm Modell Länge: 620 mm Material: Leicht-Konstruktion aus Schaum, mit CFK verstärkt Modell: Gewicht 43,4 g Akku: 1S 3.7V 150mAh 25C LiPo (empfohlen) Empfänger: Spektrum DSMX 2.4GHz Empfänger/Servo-Einheit installiert Fernsteuerung: Mind. 4-Kanal-Fernsteuerung mit Spektrum DSMX-Technologie (separat erhältlich) Einsatzbereich: In-/Outdoor Altersklasse: ab 14 Jahre Skill Level: Fortgeschrittene
Wo kaufen?UVP € 79,99
| +leicht -nur bei wenig Wind einsetzbar
Kontaktdaten des Herstellers:Horizon Hobby GmbH |
Nur die wenigsten Modellpiloten haben sich vermutlich jemals mit dem Fliegen von SAL (Side Arm Launch) / DLG (Disc Launch Glider) Segelflugmodellen beschäftigt. Horizon Hobby möchte mit seinem E-flite Whipit diese spannende Form des Modellfliegens einer breiteren Masse zugänglich machen. Ob diese spezielle Nische des Flugmodellsports wirklich Spaß macht und wie der kleine UMX Whipit fliegt haben wir probiert.
Ich fliege hauptsächlich Kunstflugmodelle mit einer Spannweite von über 2 Metern, die meist mit Benzinmotoren angetrieben werden. Natürlich befinden sich auch kleiner Modelle verschiedener Sparten in meinem Hangar, aber mein Fokus liegt doch eindeutig auf dem Bereich Kunstflug.
Umso mehr war ich einmal wieder an einer echten Alternative zu meinen sonst üblichen Modellen im Modellflug interessiert. Mit dem kleinen SAL Modell UMX DLG Whipit von E-flite habe ich diese Alternative eindeutig gefunden und das Modell zum Preis von 79,99 Euro (UVP) bestellt. Dieser Kleinsegler mit 43 Gramm Gewicht, der mit einer Art Schleuderwurf auf die notwendige Ausgangshöhe gebracht wird, ist wirklich ein vollkommen anders Fluggerät, als das was ich bislang geflogen bin. Ob diese Form des Modellfliegens Spaß macht? Der kleine Whipit erinnert mich doch ein wenig an meine ersten Berührungen mit der Modellfiegerei mit Freiflugmodellen, als ich noch ein Kind war.