Fachmagazin
Rasanter Sportler – Im Test der Graupner Alpha Race 250q
Rasant hat sich in den letzten Monaten eine neue Rennsportklasse im Flugmodellsport entwickelt. Die Rede ist von den FPV Quadrocopter Races, in dem Piloten gegeneinander im Rennen einen Parcours durchfliegen. Graupner hat mit seinem neuen Alpha Race 250q einen Quadrokopter für die 3s Race FPV Klasse entwickelt. Zudem sorgt für die Lagestabilisierung der HoTT Empfänger GR-18 mit der neuen Firmware, die auch Quadrocopter unterstützt. Also jede Menge gute Gründe den Race Alpha 250q einmal genau unter die Lupe zu nehmen.
FPV (First Person View) Quadrocopter Races sind ein unglaublich spannender Rennsport, für den erst seit relativ kurzer Zeit Rennveranstaltungen organisiert werden. Hierbei geht es darum einen Parcours mit Toren und Hindernissen gegeneinander und gegen die Uhr zu durchfliegen. Aber die Rennen werden nicht im klassischen Modellflug mit direkter Sicht vom Piloten zum Modell geflogen, sondern die Piloten fliegen mit einer Videobrille und sehen das Bild der Kamera die vorne am Copter montiert ist. Also im Prinzip aus der Sicht, den ein Pilot hätte, wenn er in einem Copter sitzen würde. Richtige Rennserien mit verschiedenen Klassen sind daraus erstanden. Diese Copter sind vor allem auf Schnelligkeit, Wendigkeit, Gewicht und gute Kontrolle ausgelegt. Zudem müssen sie besonders robust sein, um nicht bei jeder Berührung oder Crash zu zerbrechen. GPS oder spezielle Return to Home Funktionen, wie wir es von Quadrocoptern für Luftaufnahmen kennen, sind hier nicht gefordert und würden nur stören. Der neue Alpha 250q ist ein Copter, der in der Rooky Klasse „3s“ entwickelt wurde. Mit seiner für diese Klasse üblichen Größe von ca. 250 mm Rotorabstand ist er absolut dafür geeignet. Aber nicht nur im Rennsport macht der kleine Kraftzwerk Spaß.
Ausstattung
Graupner liefert seinen neuen Alpha Race 250q in verschiedenen Versionen als Bausatz oder Ready to Fly Variante. Wir haben uns für die Variante RTF mit eingebautem Gr-18 HoTT Empfänger entschieden. Mit einem Preis von 449,99 Euro (UVP) ist der Graupner Alpha 250q HoTT kein billiges Angebot. Was wird für das Geld geboten? Das Chassis besteht aus einer 3-stöckigen sehr stabilen CFK Konstruktion, wie sie in dieser Klasse in ähnlicher Form gerne verwendet werden. Die drei Ebenen sind jeweils mit Alu Abstandsbolzen und entsprechenden Schrauben verbunden. Die Rotorarme sind aus sehr stabilem 3 mm CFK und mit dem Hauptrahmen verschraubt. Das hat den Zweck, dass ein gebrochener Arm schnell auch mal auf dem Flugfeld getauscht werden kann. Das gesamte Chassis ist auf robuste Bauweise und guten Schutz der Technik ausgelegt. Im Race Sport passiert es eben schnell, dass man mit einem Hindernis oder Konkurrenten kollidiert und im wahrsten Sinne des Wortes zu Boden geht. Der untere Zwischenboden ist gerade einmal 8 mm hoch und nimmt im Wesentlichen die 4 Regler und Kabel zu den Motoren auf. Im 35 mm hohen mittleren Zwischenboden findet der 3s LiPo Antriebsakku mit 2200 mAh Kapazität und der GR-18 HoTT Gyroempfänger seinen Platz, an den direkt die 4 Regler angeschlossen sind. Weitere Elektronik ist dank des Innovativen HoTT GR-18 nicht notwendig. Vorne findet sich ein Spant, der für die Montage einer Platinen Kamera gedacht ist. Graupner hat auf seinem Cassis oben aber auch noch eine mit Gummipuffern gedämpfte Montageplatte für andere Kameratypen vorgesehen, die liegend
montiert werden. Der Pilot hat also die Wahl, welches FPV Equipment er in den Alpha 250q einbauen möchte. Platz ist dank des GR-18 reichlich vorhanden, da keine große Stabi-Elektronik und ein Empfänger untergebracht werden müssen. Um die Kamera bei einem Crash besser zu schützen habe ich mich für eine Fatshark TVL 600 entschieden, die an einen vollkommen legalen Immerson 25mW Videosender für meine Fatshark Dominator Videobrille angeschlossen ist. Vorne und hinten ist je eine LED Kette mit super hellen roten, bzw. weißen LED’s befestigt. Diese werden für die Rennen benötigt um den Vordermann im Videobild besser zu erkennen. Auch für die Spannungsversorgung des Videoequipments hat Graupner bereits gesorgt. Um die Zellenspannung und die Akkuspannung am Copter mit der Telemetrie zu überwachen, hat Graupner das kleine Elektrik Modul mit eingebaut, an das der Akku via Balancer Stecker angeschlossen wird. Am Modul wird dann auch die Spannung für das FPV Equipment abgegriffen. Das erleichtert den Aufbau deutlich – clever!
Für den Vortrieb sorgen insgesamt vier Graupner Ultra Brushless Motoren 2804 mit je zwei Rechts- bzw. Linksgewinde, da ja die Propeller jeweils gegensinnig drehen. Die Steuerung der Motoren wird von vier Graupner Brushlessreglern verrichtet. Mit einer Kenndrehzahl von 2300 U/V und Luftschrauben der Dimension 5“x3“ sorgen sie für mächtig ‚Dampf‘. Die Propeller sind im Übrigen sehr wertig und aus einem wirklich guten Kunststoff gefertigt.
Für den Betrieb des Race 250q wird natürlich ein entsprechender HoTT Sender für die Steuerung und Programmierung des Empfängers benötigt. Hier kann im Prinzip jeder Computersender aus der HoTT Senderserie verwendet werden.
HoTT GR-18
Eine der größten Innovation am Race Copter Alpha 250q ist aus meiner Sicht der bekannte Gyro Empfänger GR-18 HoTT. Dieser hat vor kurzem eine neue Firmware erhalten, der ihn zu einem vollwertigen Multicopter Stabisystem macht. Eine echte Innovation im Fernsteuermarkt, den bislang noch kein anderer Hersteller im Angebot hat. Der GR-18 kann gleichermaßen für Flächenmodelle, Helikopter und eben auch Multikopter verwendet werden. Um den Empfänger auf die gewünschte Funktion zu programmieren und die Gyros zu parametrisieren braucht man nur den HoTT Sender. Alle Einstellungen erfolgen über das Telemetrie Menü des Senders. USB Interfaces und PC oder Smartphone APP’s werden hier nicht benötigt – ein echtes Alleinstellungsmerkmal des Graupner HoTT Systems. Es war noch nie leichter oder einfacher ein Gyrosystem zu parametrisieren. Alle Einstellungen können sofort auf dem Flugfeld angepasst werden.
Für den Betrieb im Alpha 250q ist der GR-18 bereits fertig konfiguriert und eingelernt und die gewählten Parameter passen auch absolut perfekt. Der GR-18 unterstützt im Coptermode zwei Flugmodi, die über den Kanal 5 umgestellt werden. Im stabilisierten Mode erlaub der GR-18 maximal 50° Schräglage um jede Achse. Überschläge oder Rollen sind dann natürlich nicht möglich. Im Unlimited Flugmode kann der Pilot auch Überschläge fliegen. Es erfordert aber etwas Erfahrung, wenn man mit einer Videobrille auf dem Kopf solche Manöver fliegt, ohne die Orientierung zu verlieren. Der GR-18 verfügt aber nicht nur über die Gyrofunktion. Er hat auch gleichzeitig verschiedene Telemtriesensoren eingebaut, die natürlich über die Telemetrie abgefragt werden können. Während des Fluges mit dem Alpha 250q sind diese Daten, mit Ausnahme der Akkuspannung, sicherlich nicht so relevant. Aber insbesondere die Auswertung der Daten ist spannend, denn der GR-18 verfügt zusätzlich noch über ein Vario.
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