Fachmagazin
Retro Styler – Im Test der D-Power Typhoon
F3A Design im Stil der 70’er und 80’er Jahre verkörpert der neue D-Power Typhoon. Die Formgebung des Modells und die typischen Abmessungen passen wunderbar zu diesem klassischen Kunstflugmodell in Holzbauweise. Wir haben dieses wunderschöne Modell gebaut und geflogen und berichten darüber.
Schon mit der Ankündigung des neuen Typhoon aus dem Hause D-Power in echter ARF Bauweise war ich „Feuer und Flamme“ für das Modell. Vermutlich lag dieses auch an meinem Alter, da Modelle in dieser Konfiguration in den 70’er und 80’er Jahren die Kunstflugszene auf den Flugplätzen beherrschte, so wie es heute zumeist die großen 3-D Boliden tun. Der Typhoon ist optisch an die frühen F3A oder späten RC1 Modelle angelehnt. Eine Spannweite von 1500 mm und einer Rumpflänge von 1349 mm sind fast quadratische Abmessungen und prägen so die sehr gestreckte und stromlinienförmige Rumpfsilhouette. Sie verfügt über ein Dreibeinfahrwerk mit angelenktem Bugrad. Das klassische Foliendesign tun ein Übriges dazu. Ganz dem Retro Gedanken folgend lässt sich das Modell entweder mit einem klassischen 10 ccm 2-Takt Methanol Motor oder, wer es doch lieber etwas mehr dem Zeitgeist entsprechend hat, mit Elektroantrieb für 5s oder 6s LiPo ausstatten. Mit 209 Euro (UVP) ist die Typhoon angesichts des gebotenen ein absolut günstiges Angebot.
Da ich über keinerlei Methanol Motoren und das benötigte Startequipment mehr verfüge, habe ich mich also für den wenig klassischen Elektroantrieb entschieden.
Konstruktion
Die Typhoon ist im besten Sinne eine klassische Holzkonstruktion. Der Rumpf ist mit Spanten aufgebaut die durch Stringer verbunden sind und anschließend voll beplankt wurde. Die Rumpfform ist von den vielen Rundungen geprägt, die sehr sauber aufgebaut wurde. Die Verklebungen sind alle ordentlich ausgeführt. Die große Kabinenhaube reicht vom Brantspant recht weit nach hinten und erlaubt einen sehr einfachen Einbau der Komponenten und bietet reichlich Platz, egal welche Antriebsart man nun auch wählt. Die Kabinenhaube ist inklusive des Schnellverschlusses betriebsfertig montiert. Das Foliendesign aus Original Oracover Folie ist sehr sauber und absolut blasenfrei und makellos aufgetragen. Ein Nachbügeln war nicht notwendig. Die Anlenkung der Leitwerke erfolgt ebenso klassisch durch zwei Servos mit Schubstangen, die unter der Kabinenhaube montiert sind. Durch den sehr gestreckten Rumpf und der recht kurzen Schnauze ist aus Schwerpunktgründen der Einbau hinten im Rumpf auch nicht sinnvoll. Das Höhenleitwerk ist eine leichte Rippenkonstruktion die im ARF Stil im Rumpf eingeharzt wird.
Auch die Tragflächen sind eine klassische Rippenkonstruktion mit voll beplankter D-Box und teilbeplankten Rippen. Das macht die Konstruktion leicht aber sehr stabil. Das Fahrwerk besteht ganz klassisch aus gebogenen 5mm Federstahlbügeln, die in Hartholzklötzen in der Fläche gelagert sind. Eine sehr robuste und bewährte Technik. Die Flächen werden mit einem 15 mm Alu Steckungsrohr am Rumpf befestigt. Die Flächen selber sind leicht in den Rumpf eingelassen, was einen besonders schönen Rumpf-Tragflächenübergang ergibt. Sehr schön ist die Fixierung der Tragflächen im Rumpf gelöst. Hier sind zwei Metallaschen in den Flächen befestigt, die unter eine Schraube im Rumpf geschoben werden. Diese Inbusschraube wird nach dem Einstecken einfach festgezogen und die Fläche ist gesichert. Mit viel Liebe zu Detail ist auch die Servobefestigung realisiert. Hier werden die Servos nicht einfach von oben in die Fläche geschraubt sondern es wurden Servoeinbaurahmen verbaut, in denen die Servos liegend und unsichtbar eingebaut sind. Das ist nicht nur funktional gut gelöst, sondern vor allem auch optisch ein Augenschmaus. Natürlich ist auch an den Tragflächen das Oracover Design absolut einwandfrei und ohne jeden Makel aufgetragen. Der Antrieb wird von einer sehr schönen GFK Motorhaube verkleidet, die ausgezeichnet an das Design des Rumpfes angepasst ist. Also auch aus konstruktiver Sicht kann das Modell überzeugen.
Komponentenwahl
Für den Typhoon lag für mich nichts näher als den Antrieb und die Servos aus dem Lieferprogramm von D-Power zu wählen. Zum einen habe ich mit diesen Teilen sehr gute Erfahrungen in früheren Projekten gemacht und zum anderen bietet Derkum entsprechende Komponenten zu einem wirklich sehr guten Preis- Leistungsverhältnis an. Der Motor ist ein D-Power AL 42-06, der mit einem KV-Wert von 560 U/V für 5s bis 6s Antriebe geeignet ist. Passend dazu habe ich den Regler D-Power Comet 60 Ampere mit S-BEC gewählt. Der Antrieb schlägt mit 95,80 Euro (UVP) zu Buche. Für alle Ruderanlenkungen kommen die Analogservos D-Power AS-575BB MG zum Einsatz. Diese Servos verfügen über ein robustes Metallgetriebe und sind schön spielfrei. Diese Servos mit 6 kg Stellkraft haben keine extreme Stellgeschwindigkeit, und das wird für dieses Modell auch gar nicht benötigt. Bei einem klassischen F3A Modell kommt es viel mehr auf Präzision und Stellgenauigkeit an und das können diese Servos ganz ausgezeichnet. Der Preis von 17,90 Euro (UVP) pro Stück ist daher auch wirklich sehr angemessen.
Aufbau und Montage
Die Typhoon ist im besten Sinne ein ARF Modell. Die Qualität der Bauteile ist ausgezeichnet und das gelieferte Zubehör ist von guter Qualität und kann ausnahmslos verwendet werden. Dem Bausatz liegt neben dem einbauspannt für den Elektromotor und entsprechenden Hülsen auch ein kompletter Einbausatz für einen Methanolantrieb bei. Der Motorträger ist genauso enthalten wie der Tank. Auch alle benötigten Ruderhörner, Gabelköpfe und Schubstangen sind im Lieferumfang enthalten.
Die Montage selbst ist ein ganz normaler ARF Aufbau. Wer über etwas Erfahrung verfügt kann die ansonsten sehr gute und reich bebilderte Anleitung getrost zur Seite legen. Alle Teile fügen sich logisch zusammen. Der Einbau des Höhenleitwerks ist ARF typisch. Die Folie am Leitwerk und am Rumpf wird an der Klebestelle entfernt und das Leitwerk sauber und Winklig mit Harz im Rumpf verklebt. Tipp: Vor dem Verkleben den Rumpf und das Leitwerk an den Klebekanten mit Kreppband abkleben. Das verhindert dass das makellose Design mit Harz versaut wird.