Fachmagazin
„Super Scorpion“ - 70mm Impeller Jet von Staufenbiel - Test und Video
Die beliebteste Klasse der Elektro-Impeller-Modelle sind Jets mit einem 70mm Impeller. Ein Vertreter dieser Klasse ist der neue Super Scorpion der Firma Staufenbiel. Dieses Modell wird exklusiv für Staufenbiel hergestellt und soll mit den mitgelieferten Komponenten und einem 4s Akku Top-Geschwindigkeiten von über 190 km/h erreichen. Wie der Super Scorpion fliegt, und ob er diese Geschwindigkeit erreicht, hat unser Autor Thorsten Möller für Euch getestet.
Lieferumfang
Im Baukasten der Super Scorpion befindet sich außer dem Akku und der Fernsteuerung alles was zum fliegen des Jets notwendig ist. Enthalten sind das Modell, 4x Digital-Servos, Impeller, Brushless-Motor, ein 70A Regler und diverse Tüten mit Schrauben. Wie gewohnt sind die einzelnen Teile des Bausatzes sehr sorgfältig eingepackt, so dass hier nicht die Gefahr eines Transportschadens besteht. Das Modell besteht aus nur fünf EPO-Teilen, die zusammen geschraubt den Super Scorpion ergeben. Ja richtig gelesen, der Super Scorpion wird zusammengeschraubt und nicht geklebt. D.h. es wird wirklich kein Kleber zum Zusammenbau des Modells benötigt. Die benötigten Schrauben sind sauber nach Größe in gekennzeichneten Tüten verpackt, in denen sich auch ein Schraubendreher sowie ein V-Servokabel befinden.
Die bereits im Modell eingebauten Servos verfügen über ein Metallgetriebe, das kein merkbares Getriebespiel aufweist. Zusammen mit den spielfreien Anlenkungen der Ruder ergibt das eine im wahrsten Sinne des Wortes brettharte Ruderanlenkung, so dass hier kaum die Gefahr von Ruderflattern bei hohen Geschwindigkeiten oder unpräziser Ruderstellung besteht. Der 70mm Impeller hat, dem Trend nach hoher Blattanzahl folgend, 12 Blätter, um den Wirkungsgrad des Impellers zu maximieren und das Laufgeräusch angenehmer zu gestallten. Die Fertigungsqualität des Impellers ist angesichts des Preises auf wirklich hohem Niveau. Wer die Qualität eines deutschen Edelherstellers erwartet muss eben deutlich mehr Geld investieren. Aber ich möchte mich wiederholen, aus meiner Sicht ist die Qualität des Impellers auf einem sehr guten Niveau. Der Preis des Modells liegt als ‚Ready for Receiver‘ Version bei gerade einmal 149 Euro (UVP). Das ist fraglos sehr günstig für das was ich der Verpackung entnommen habe. Neben der wirklich sehr schönen Optik und der Konstruktion des Modells sind für mich letztendlich hier die Flugleistungen entscheidend und die sind wirklich erstaunlich für das kleine Modell. Der Impeller wird von einem Brushless-Motor der Größe 2845 mit einer spezifischen Drehzahl von 2750kV angetrieben. Dieser wird gesteuert von einem 70 Ampere Steller, der bis zu 6 LiPo-Zellen verträgt und den Empfänger und die Servos über ein SBEC mit Spannung versorgt. Für den Betrieb wird neben dem mindestens 4- Kanal Fernsteuersystem noch ein 4s LiPo-Akku mit einer Kapazität von etwa 2200 mAh benötigt.
Montage
Der Super Scorpion besteht aus einer Tragfläche, einem Rumpf, den beiden Seitenleitwerken, dem Höhenleitwerk und der Kabinenhaube. Diese Teile bestehen aus dem bewährten EPO-Material und werden, wie schon eingangs erwähnt, nicht zusammengeklebt, sondern miteinander verschraubt. Die Kabinenhaube wird vorne mit einer Nase, die unter den Rumpf geschoben wird, und hinten durch einen Magneten gehalten. Im ersten Schritt werden die Seitenleitwerke mit dem Rumpf verbunden. Hierzu wird einfach das Seitenleitwerk mit seinen Kunststoffnasen in die Öffnungen des Rumpfes gesteckt und verschraubt. Als nächstes soll das Höhenleitwerk montiert werden. Hierzu habe ich den Impeller, der beim Testmodell nicht im Rumpf festgeklebt war, sauber in der dafür vorgesehenen Aussparung des Rumpfes ausgerichtet. Anschließend habe ich die beiden Kabel der Höhenruderservos an die bereits eingebauten Servokabelverlängerungen ansteckt und die Stecker in der dafür vorgesehenen Aussparung im Rumpf verstaut. Dann wird mittels vier Schrauben das Höhenleitwerk von unten mit dem Rumpf verschraubt und somit auch der Impeller festgeklemmt. Bevor die Tragfläche mit dem Rumpf verschraubt werden kann, müssen noch die Kabel der beiden Querruderservos verlängert werden. Entweder es werden zwei einzelne Verlängerungskabel genommen, die zusätzlich gekauft werden müssen, oder man nimmt das beiliegende V-Kabel. Ich habe mich für letzteres entschieden. Nachdem dieser Arbeitsschritt erledigt ist, werden die Tragflächen und der Rumpf mit fünf Schrauben miteinander verschraubt. Nun steht der Super Scorpion bereits fertig vor mir! Anschließend habe ich die Ruderwege am Sender eingestellt. Hier habe ich mich von vorherein für die größeren Ruderausschläge aus der Bauanleitung entschieden und zwar +-10mm für das Querruder und +- 9mm für das Höhenruder. Zusätzlich habe ich folgende Expo-Werte eingestellt: 35% Höhenruder, 40% Querruder.
Die Bauanleitung gibt für den Schwerpunkt einen Bereich von 150mm bis 160mm gemessen von den Lufteinlässen des Impellerluftkanals. Mit meinem 4s 2200 mAh Lipo Akku habe ich den Schwerpunkt auf 160mm eingestellt. Der Akku liegt dann so, dass er mit den beiden bereits im Modell installierten Kabelbindern befestigt werden kann. Nach ca. 1 Stunde Montagezeit steht der Super Scorpion flugfertig vor mir, bereit für den Erstflug.
Fliegen
Der Super Scorpion bringt flugfertig mit einem 4s 2200mAh 45C Akku 1057g auf die Waage, wovon 252g auf den Antriebsakku entfallen. Bei dem ersten Probelauf des Antriebs fällt mir zunächst der angenehme Sound des Impellers auf. Auch die Schubleistung ist aus meiner Sicht beachtlich und verspricht ein rasantes Flugvergnügen. Also nicht lange zögern, den Super Scorpion an der Griffmulde unter der Tragfläche anfassen und ihn bei etwa Halbgas in sein Element schieben. Der Start gelingt auch dank des kräftigen Antriebs problemlos, obwohl der Jet etwas zu steil geworfen wurde. Der Super Scorpion beschleunigt schnell und die folgende erste Eingewöhnungsrunde erfolgt bei etwas mehr als Halbgas. Zwei Zacken Querrudertrimmung und die Maschine fliegt geradeaus. Die Fluggeschwindigkeit ist jetzt schon ansprechend und auch der Sound des Impellers ist wirklich Klasse. Nun Vollgas, der Jet wird ordentlich beschleunigt und erreicht eine beachtliche Endgeschwindigkeit im Horizontalflug. Aber die versprochenen 190 km/h sind das doch bei weitem nicht. Das ist jedenfalls meine subjektive Empfindung und auch die eines Vereinskameraden. Wir schätzen die Fluggeschwindigkeit eher auf 130 km/h. Eine genauere Messung war mangels entsprechenden Equipments nicht möglich. Beim Anstechen mit Vollgas wird der Super Scorpion nochmal merklich schneller, aber ob das die 190 km/h sind?
Aber die Werte für Topgeschwindigkeit sind für mich einfach nur nackte Zahlen, denn das Fluggefühl und der Spaß, der sich mit der Super Scorpion einstellt ist einfach nur Jetlike! Und darauf kommt es meiner Meinung nach an. Rein Subjektiv ist der Speed für ein so relativ kleines Modell enorm und erfordert schon ein gutes Auge. Was mich positiv verwundert hat, ist die famose Steigleistung des Jets. Man kann die Super Scorpion „endlos“ rollenderweise senkrecht bis zur Sichtgrenze ziehen. Und das ist etwas, was ich aus meinen alten E- Impellerzeiten nicht kenne. Einfach Wahnsinn, was Staufenbiel mit dem Super Scorpion auf die Beine gestellt hat.
Aber auch im anderen Bereich des Geschwindigkeit-Spektrums macht der Jet eine tolle Figur, nämlich im Langsam Flug. Der Super Scorpion kann problemlos mit wenig Gas in der Luft gehalten werden. Dabei kommt in keiner Situation ein kritisches Fluggefühl auf. Jederzeit ist das Modell problemlos beherrschbar. Selbst wenn es der Pilot einmal übertreibt und die Minimalgeschwindigkeit unterschreitet, bleibt das Verhalten harmlos. Das Modell nimmt die Nase runter und holt Fahrt auf. Im Landeanflug kann das Modell sehr langsam gemacht und damit auch auf einer Wiese mit hohem Gras ohne Gefahr eines Schadens am Modell gelandet werden. Am meisten Spaß macht es mir persönlich den Jet aus einem langsamen Überflug heraus in einen senkrechten Steigflug zu ziehen und rollenderweise in den Himmel zu steigen. Dann ein Abschwung und mit Vollgas wieder runter und den Super Scorpion in niedriger Höhe über die Flugfeld jagen. Auch langsame Rollen gelingen einfach und sehen super aus. Die Flugzeit liegt bei meinem Flugstil bei etwa 4 Minuten. Um die Flugzeit zu verlängern, können auch problemlos größere Akkus mit bis zu 3200 mAh Kapazität eingesetzt werden. Platz ist im Rumpf jedenfalls mehr als vorhanden. Hervorzuheben sind noch die Servos, die mit einer sehr guten Rückstellgenauigkeit und des bereits erwähnten spielfreien Metallgetriebes glänzen. Der gewählte Schwerpunkt und die Ruderausschläge passen zudem für mich perfekt. Feinfühlig kann damit der Jet durch die Luft dirigiert werden, aber die Rollrate ist dennoch enorm – eben einfach perfekt.
Fazit
Der Super Scorpion ist ein ausgereiftes E-Impeller Jetmodell, das mir extrem viel Flugvergnügen bereitet. Der Antrieb im Zusammenspiel mit einem 4S Akku ist sehr leistungsstark und verhilft der Super Scorpion zu einer hohen Fluggeschwindigkeit und sehr guten Steigleistungen. Hierdurch und durch Hilfe des auffälligen Designs kann der Jet sehr weiträumig geflogen werden, so dass mit dem Super Scorpion ein tolles Jetfeeling aufkommt. Die Montage ist dabei völlig problemlos und könnte auch noch kurz auf dem Modellflugplatz erledigt werden, während der Flugakku für den Erstflug geladen wird! Alles in Allem ein tolles Modell, was auch besonders noch auf eine schnelle Jet Runde nach dem wohlverdienten Feierabend einlädt!
-> Link zum Super Scorpion auf der Internetseite von Staufenbiel
Technische Daten:Spannweite ca.: 830 mm
Besonderheiten/Features:Steuerrung: Motor, Quer, Höhe, Seite, Wo kaufen?Bezug über STAUFENBIEL | +Tolles Flugbild +Leistungsstarker und leiser Impeller +Sehr gute Verarbeitung +gute Servos +sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis
Kontaktdaten des Herstellers:Gustav Staufenbiel GmbH |
Die beliebteste Klasse der Elektro-Impeller-Modelle sind Jets mit einem 70mm Impeller. Ein Vertreter dieser Klasse ist der neue Super Scorpion der Firma Staufenbiel. Dieses Modell wird exklusiv für Staufenbiel hergestellt und soll mit den mitgelieferten Komponenten und einem 4s Akku Top-Geschwindigkeiten von über 190 km/h erreichen. Wie der Super Scorpion fliegt, und ob er diese Geschwindigkeit erreicht, hat unser Autor Thorsten Möller für Euch getestet.