Fachmagazin
Stolp Starlet 900 - Im Test Graupner/SJ's kleinste Starlet als 'Ready for HoTT' Version
Die Stolp Starlet aus dem Hause Graupner/SJ ist durch ihre einmalige und unverkennbare Optik eines Hochdeckers ein besonderes Modell. Nachdem Test der großen Graupner/SJ Starlet hat sich unser Autor Marcus Frohberg nun auch den kleinsten Vertreter dieses besonderen Modells aus dem Hause Graupner/SJ angeschaut.
Eigentlich faszinieren mich persönlich wegen Ihrer ausgewogenen Flugeigenschaften große Flugmodelle. Kleinere Modelle wie die Graupner/SJ Stolp Starlet 900 gehören eher nicht in mein „Beuteschema“. Aber ich konnte dem Design dieses besonderen Modells doch nicht wiederstehen und da ich gerade auf der Suche nach einem kleinen Flugmodell war, das ich schnell in den Kofferraum laden kann um mal eben eine Runde fliegen zu gehen, habe ich zugegriffen. Ich habe mich für die Ready for HoTT Variante der Starlet 900 entschieden, da ich alle meine Modelle mit meiner Graupner/SJ MX-20 Sender fliege. Für den geforderten Kaufpreis von immerhin €299,- (UVP) ist wirklich alles enthalten was ich zum Fliegen benötige. Im Set enthalten sind neben den vier Qualitätsservos DES 417BB und dem Antrieb bestehend aus dem Graupner Compact Brushless Motor und den Graupner Compact Control 18 Ampere Regler, ein Graupner/SJ GR-12 Empfänger und ein 650 mAh Lipo - Akku für den Antrieb. Graupner/SJ vertreibt die WP Starlet unter anderem auch in der 1800 mm und 2400 mm Version.
Aber was erwartet mich bei so einem kleinen Modell in konventioneller Holzbauweise? Eine Ente oder eine Rennmaschine ? Angesichts der Größe der Starlet mit 900mm Spannweite und des Flächeninhalts in Kombination mit dem Fluggewicht von gut 500g ist eine relativ hohe Grundgeschwindigkeit zur erwarten, davon später aber mehr.
Wer ein kleines, relativ flottes und stabiles Flugzeug sucht, der wird bei Graupner/SJ fündig.
Piloten die bevorzugt fliegen gehen und lange Bauzeiten umgehen möchten, liegen mit der kleinen Starlet genau richtig. Die Montage ist in etwa 15 Minuten zu erledigen, obwohl es sich hier um ein reines Balsamodell handelt – Unglaublich, aber wahr.
Selbst das Auspacken geht Ruck - Zuck. Die einteilige Tragfläche und der Rumpf sind mit jeweils zwei Klettbändern im Karton gesichert. Nach dem Lösen der Klettbänder nehme ich den Rumpf der Starlet aus dem Karton und stelle ihn auf meinen Basteltisch. Das Gleiche geschieht mit der einteiligen Tragfläche, Klettbänder lösen und auf den Tisch damit.
Jetzt wird zuerst einmal die kleine Schönheit in Ruhe betrachtet. Obwohl die Starlet mit ihren 900 mm Spannweite nicht besonders groß ist, wurde auf Details nicht verzichtet. Die Übergänge der Folie sind absolut sauber verarbeitet. Radschuhe und Motorhaube sind aus GFK. Die Räder sind aus Weichgummi und nicht wie üblich aus Moosgummi. Sehr schön ist auch die Befestigung der Kabinenhaube gelöst. Sie wird vorne leicht in den Rumpf eingesteckt und hinten mit einem Magneten gesichert. Die Befestigung der Kabinenhaube ist über jeden Zweifel erhaben und funktioniert unter allen Flugbedingungen
Egal von welcher Seite ich die kleine Starlet betrachte, das Modell wurde wirklich aufwändig verarbeitet - Sehr schön gemacht.
Auch wenn die Graupner/SJ Starlet 900 auf den ersten Blick relativ filigran aussieht, so ist sie in Wahrheit doch wirklich robust. Das Fahrwerk besteht aus Stahldraht und hat sich bei den ersten Flügen als sehr stabil erwiesen. Starten und landen auf einer kurz gemähten Wiese ist problemlos möglich.
Bereits ab Werk sind bereits alle Elektronikkomponenten betriebsfertig eingebaut. Höhen-, Seiten- und Querruder sind auch bereits fertig angeschlagen, die Servos angelenkt und eingestellt.
Der Zusammenbau beschränkt sich lediglich auf das Montieren der einteiligen Tragfläche. Die Tragfläche wird mit vier Schrauben M 3x6 an den Baldachin geschraubt. Die beiden Tragflächenstreben werden mit jeweils einer Schraube am Rumpf verschraubt.
Von der Entnahme des Modells aus dem Karton bis zum betriebsfertigen Modell vergehen keine 15 Minuten.
Nachdem die Tragfläche montiert ist, hauche ich der Starlet das erste Mal Leben ein. Sender einschalten, den mitgelieferten und zuvor geladenen Akku anschließen und den Bindeknopf am Empfänger drücken. Nachdem sich der Empfänger mit dem Sender gebunden hat, meldet sich als erstes der Regler mit seiner Melodie. Natürlich habe ich den Propeller aus Sicherheitsgründen zuvor demontiert - denn sicher ist sicher. Die Einstellungen des Motorreglers passen perfekt zum montierten Antrieb und müssen nicht angepasst werden. Auch die Einstellung des Gasweges passt auf Anhieb.
Bei der Programmierung des Senders müssen lediglich die Einstellungen der Servolaufrichtungen von Höhen- und Seitenleitwerk angepasst werden. Die Ruderausschläge habe ich so eingestellt wie es in der Bauanleitung vorgegeben ist. Querruder 16 mm nach oben und 8 mm nach unten, Höhenruder jeweils 15 mm, Seitenruder 22 mm. Diese Werte passen auch hervorragend, wie die spätere Flugerprobung gezeigt hat.
Der angegebene Schwerpunkt liegt bei 60 bis 70 mm von der Tragflächenvorderkante mittig gemessen. Ich habe mich für 65 mm entschieden, was sich auch als ideal erwiesen hat. Dieser Wert lässt sich durch verschieben des Antriebsakkus ohne Zugabe von Bleigewichten einstellen.
Auf zum Erstflug
Am Flugplatz angekommen, nehme ich die fertig aufgebaute Starlet aus dem Kofferraum meines Autos. Innerhalb weniger Minuten bin ich startklar und stehe mit meiner Starlet auf dem Flugfeld.
Nochmals einen obligatorischer Rudercheck durchführen und los geht es. Aufgrund des dünnen Flächenprofils war mir schon im Vorfeld klar, dass die Starlet zum Start ordentlich Fahrt benötigt. Also mutig den Gashebel vorschieben. Mit fast Vollgas nimmt die kleine Starlet Fahrt auf und sie hebt nach wenigen Schritten das Heck. Ein leichter Zug am Höhenruder und es geht ab in die Lüfte.
Auf Sicherheitshöhe angekommen geht es ans Eintrimmen. Da die Starlet leicht über die linke Tragfläche weg drehte, musste ich noch ein wenig Querruder nachtrimmen. Danach flog die Starlet sauber geradeaus. Ich bin zuerst ein paar Platzrunden geflogen um mich ein wenig an das Flugverhalten zu gewöhnen. Die voreingestellten 30 % Expo auf allen Rudern waren wirklich notwendig. Denn so klein wie die Graupner/SJ Starlet 900 auch ist, so direkt hängt sie auch an den Rudern. Als Pilot ist man gefordert, den die Ruderreaktion sind sehr direkt und es gilt die Fluglage bei dem relativ kleinen Modell im Auge zu behalten.
Es sind nahezu fast alle Flugmanöver möglich. Schon erstaunlich für dieses Flugzeugmuster. Wichtig ist, dass der Pilot die notwendige Grundgeschwindigkeit beibehält. Bei Erreichen der kritischen Geschwindigkeit reißt die Strömung relativ unvermittelt ab und die kleine Starlet kippt abrupt über die Fläche ab. Der serienmäßige Antrieb der kleinen Starlet hat Leistung im Überfluss.